Museum Ludwig erhält Werke aus der Sammlung Pohlen Annelie Pohlen schenkt dem Museum Ludwig in Köln 17 zeitgenössische Kunstwerke. Die Journalistin und ehemalige Kuratorin sowie Direktorin des Bonner Kunstvereins versteht sich nicht als konventionelle Sammlerin: „Die Werke, die ich dem Museum Ludwig übergebe, sind die Fortsetzung des intensiven Dialogs mit Künstler*innen, der meine Tätigkeit als Vermittlerin seit den Anfängen in den 70er Jahren geprägt hat.“ Ihre Schenkung besteht aus Arbeiten, die vorwiegend in den 1990er Jahren entstanden sind. Damals schon etablierte Positionen von Ida Applebroog, Erik Bulatov, Miriam Cahn, Ilya Kabakov, Christa Näher, Sigmar Polke und Gerhard Richter sind ebenso vertreten wie fotografische und konzeptionelle Werke aus zwei Generationen von Alighiero Boetti, Matti Braun, Jochen Lempert, Annette Messager, Jürgen Stollhans, Wolfgang Tillmans und Lois Weinberger. Der Direktor des Museums Ludwig, Yilmaz Dziewior, spricht von einem „substantiellen Zuwachs“ und einer großen Ehre, das Konvolut von Annelie Pohlen zu erhalten.
Annelie Pohlen, Jahrgang 1944, studierte Geschichte, Romanistik und Kunstgeschichte in Bonn und Paris. 1973 wurde sie zu einem Thema der mittelalterlichen Geschichte promoviert und begann mit der Arbeit als freie Kunstkritikerin. Ab 1980 war sie zeitgleich freie Kuratorin im Bonner Kunstverein, in dem sie sechs Jahre später hauptamtliche Direktorin wurde. Über 200 Ausstellungen verantwortete sie bis zu ihrem Ausscheiden 2004. Als Autorin, Publizistin, Jurymitglied in Hochschulkommissionen und Mitglied der deutschen Sektion der „Association Internationale des Critiques d’Art“ ist sie heute noch in der Kunstszene aktiv. Die Schenkung, die nun an das Museum Ludwig geht, spiegelt, wie Pohlen sagt, ihre „Überzeugung der Dringlichkeit des Engagements für die aktuelle Kunst“. Die Werke seien Zeugen ihres auch sie selbst intellektuell wie emotional bereichernden Einsatzes als Kritikerin, Ausstellungsmacherin und Direktorin des Bonner Kunstvereins. |