Zandile Tshabalala erhält Kaiserringstipendium Das jährlich vergebe Kaiserringstipendium geht heuer an Zandile Tshabalala. Damit ist eine Ausstellung im Mönchehaus Museum in Goslar verbunden, die am Wochenende startet. Dort präsentiert die 1999 geborene Südafrikanerin elf aktuelle Gemälde, die junge schwarze Frauen in privaten oder intimen Momenten zum Motiv haben. Tshabalalas emanzipierte, würdevolle Frauenfiguren sind in ständigem Dialog mit den Betrachter*innen. Ob Musik hörend, lesend, sich umarmend oder während des Auflegens einer Gesichtsmaske, fallen die Frauen durch entspannte Posen und einen klaren Blick auf, der natürliches Selbstbewusstsein verrät. Akzentuierte rote Lippen stehen mit roten Finger- und Fußnägeln im Kontrast zur schwarzen Hautfarbe. Die Frauen strahlen eine offenkundige Sinnlichkeit aus, ohne betont erotisch zu wirken. Die Hintergründe aus ornamentalen Mustern und klaren Flächen in hellen, sanften Farben unterstreichen die lebensbejahende, lockere Atmosphäre der Szenerien. Die Frauen könnten auch Stellvertreterinnen der zeitgenössischen LGBTQ-Bewegung repräsentieren.
Die Werke Tshabalalas illustrieren nicht Leiden, Kampf oder soziale Ungerechtigkeiten, sondern zeigen das alltägliche Leben einer Black Community. Die starke Präsenz in ihren Bildern besteht darin, Stereotypen westlicher Kunstgeschichte sichtbar werden zu lassen und sie gleichzeitig zu unterwandern. Im Moment studiert Zandile Tshabalala an der University of the Witwatersrand und hatte während des letzten Jahres mehrere Ausstellungen, darunter in Johannesburg, Nigeria und London. Neben der Ausstellung beinhaltet das Kaiserringstipendium den Ankauf eines Werkes und die Produktion eines Katalogs, der am Ende der Ausstellung erscheint.
Die Ausstellung „Zandile Tshabalala – Kaiserringstipendium 2021“ läuft vom 3. Oktober bis zum 30. Januar 2022. Das Mönchehaus Museum hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5 Euro, für Jugendliche 1,50 Euro.
Mönchehaus Museum Goslar
Mönchestraße 1
D-38640 Goslar
Telefon: +49 (0)5321 – 49 48
Telefax: +49 (0)5321 – 42 199 |