Jenny Holzer mit Goslarer Kaiserring ausgezeichnet Die 1950 geborene amerikanische Projektkünstlerin Jenny Holzer nahm am vergangenen Samstag den Goslarer Kaiserring 2002 entgegen. Sie erhielt die Auszeichnung in der Kaiserpfalz der niedersächsischen Stadt, deren altes Mauerwerk sie als Projektionsfläche für ihre Leuchtzeichen nutzt. Außerdem bespielen ihre Spruchbänder zur Zeit das Mönchehaus Museum. Die Werke der Künstlerin „bringen Kunst als kritische Botschaft sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Umfeld der Kunst ins Gespräch“ begründete die Jury ihre Wahl. Ihre Arbeiten umkreisen Themen wie Krieg, Tod, Sex, Gewalt, Liebe, Macht und Wahrheit, die sie als Texte in laufenden Spruchbändern oder gemeißelt im öffentlichen Raum präsentiert. Auch die vielfältigen Möglichkeiten der Medien, wie Internet und Fernsehen, nutzt sie, um ihre Kunst einem breiten Publikum zugänglich machen zu können.
Im vergangenen Jahr realisierte sie unter anderem Installationen am Reichstagsgebäude und in der Neuen Nationalgalerie in Berlin und stattete die neu eröffnete Parfümdependance des Modeschöpfers Helmut Lang in New York mit ihren Spruchbänder aus. In diesem Jahr wurde Jenny Holzer bereits mit dem B.Z.-Kulturpreis der Berliner Zeitung ausgezeichnet. Zu den bisherigen Preisträgern des Kaiserrings, der seit 1975 jährlich verliehen wird, gehören unter anderem Joseph Beuys, Max Ernst, Henry Moore, Georg Baselitz, Rebecca Horn, Anselm Kiefer und Cindy Sherman. 2000 erhielt Sigmar Polke den angesehensten deutschen Kunstpreis und im vergangenen Jahr Christian Boltanski.
Die Ausstellung „Jenny Holzer – Kaiserringträgerin der Stadt Goslar 2002“ läuft bis zum 26. Januar 2003 und Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Mönchehaus Museum für moderne Kunst
Mönchestraße 1
D-38640 Goslar
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