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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Nachbericht

Bei der Auktion mit Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert lagen die Schätzer von Van Ham meist richtig. So würzten vor allem Sammlungen deutscher Wirtschaftsbosse mit Fälschungsverdacht das Geschehen

Traumtänzerisch



Georg Kolbe,  Javanische Tänzerin, 1920

Georg Kolbe, Javanische Tänzerin, 1920

Das Gesicht unangestrengt, die Augen sanft geschlossen, die Arme erhoben, um jederzeit bei ihrem Balanceakt ausgleichend reagieren zu können – so tänzelt sie auf der Stelle. Das enganliegende Gewand umschließt ihren schlanken Körper. Insgesamt ein Anblick purer Ausgeglichenheit, wie die junge Frau auf dem linken Fußballen ihr Gleichgewicht hält. Grazie und Konzentration, gepaart mit Exotik, sind hier aufs höchste gesteigert. Nicht umsonst war Georg Kolbes über einen halben Meter hohe „Javanische Tänzerin“ aus der Sammlung Hilmar Koppers eine der Stars in der Sommerauktion moderner und zeitgenössischer Kunst bei Van Ham. Dieser Lebzeitguss, dessen Entwurf aus dem Jahr 1920 stammt und bei Noack in Berlin bis 1925 nur viermal ausgeführt wurde, entlockte einem Sammler aus Brandenburg die stolze Summe von 280.000 Euro an der oberen Schätzgrenze, was die Schöne zum teuersten Objekt des Tages machte.


Wie die Plastik regen auch die nüchternen Zahlen der Auktionen vom 1. Juni in Köln zum Träumen an: Gut 72 Prozent aller Posten fanden den Absprung; den Bruttoumsatz seiner „Modern Week“ bezifferte Van Ham mit rund 8,3 Millionen Euro. Kolbes schönem Geschöpf ähnlich balancierten die meisten Stücke innerhalb der Marge, die das Auktionshaus angegeben hatte, sodass es bei der Versteigerung wenige Ausreißer gab. Womöglich hatten die Nachrichten über zurückgezogene Bilder russischer Avantgardisten im Vorfeld die Kauflaune etwas getrübt. Neun Werke aus den Sammlungen der deutschen Wirtschaftsbosse Hilmar Kopper und Gerhard Cromme kamen nicht zum Aufruf, da Hinweise der Polizei vorlagen, dass es sich bei den Bildern von Ljubow Popowa, Vassilij Ermilov, El Lissitzky, Aristarch Lentulov und Ilja Tschaschnik vermutlich um Fälschungen handelt. Trotzdem hatten es die russischen Künstler in den Katalog geschafft, weil die Bilder laut Van Ham kurzfristig übergeben wurden. „Zusammenfassend müssen wir feststellen, dass keines der Werke ohne Abschluss der Recherchen und naturwissenschaftlichen Untersuchungen in den Katalog hätte aufgenommen werden sollen“, ließ das Haus später zähneknirschend verlauten. Dementsprechend blieben die roten und rosafarbenen Rosen, die Lovis Corinth 1913 mit pastosem Pinselstrich auf die Leinwand gebannt hatte, obwohl höher eingeschätzt, leicht hinter den Erwartungen von mindestens 250.000 Euro zurück. Der virtuose Strauß, dessen Duft man beinahe zu riechen meint, war die erste Restitution aus den Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel an die Erben des jüdischen Ehepaars Gustav und Emma Mayer und begnügte sich mit 240.000 Euro.

Die Peanuts des Bankiers

Neben Kolbes „Javanischer Tänzerin“ reüssierte aus der Sammlung des Ende 2021 verstorbenen Bankmanagers Hilmar Kopper noch Hannah Höchs verklausuliertes Aquarell eines bürgerlichen Brautpaares. Die collagenartige Komposition, bei der ein Mann im Frack einer Kleiderpuppe die Hand vor einer komplexen Stadtkulisse reicht, ist wirklich bemerkenswert: Wenn der reiche Herr eine Puppe zum Herzeigen heiratet, warum stehen auf seiner Seite, quasi als Attribute, ein kleinbürgerlicher Kanonenofen und eine Kaffeemühle? Wird er etwa zum Pantoffelheld? Dem kann der neue Besitzer nun bei einem Zuschlag von 180.000 Euro nachgehen (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR). Nicht ganz so undurchsichtig war Lyonel Feiningers zart aquarellierte Tuschezeichnung von thüringischen Häusern. Wie eine mehrfachbelichtete Fotografie interferieren zwei Häuserzeilen; gut sind nur das Straßenniveau und die Mansarddächer zu erkennen. Das anziehende Blatt aus „Gelmeroda“ von 1925 ließ die Schätzung von 20.000 bis 30.000 Euro mit 55.000 Euro locker zurück.

Gute Werte bei der Sammlung Kopper generieten etwa noch Walter Dexels Hinterglasbild eines bunten, in geometrische Grundformen zergliederten „Dampfschiffes“ von 1922 bei 80.000 Euro (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR) und Theo van Doesburgs noch strengere Farbglaskomposition aus kleinen Rechtecken in Grau, Orange, Lila und Farblos von 1918/19 bei 26.000 Euro (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR). Die Vorliebe Hilmar Koppers für konstruktivistische Kompositionen ließ sich noch an den Grafiken El Lissitzkys ablesen, die nicht unter Fälschungsverdacht standen. Dessen spanungsreiche, schwarz-graue Lithografien „Proun 3A“ von 1920/21 und der Probedruck zu „Proun 5A“ von 1919 verabschiedeten sich im Rahmen der Erwartungen bei 13.000 Euro und 15.000 Euro.

Moderne Kunst

Für Oskar Kokoschka verlief die Versteigerung weniger erfolgreich: Von seinen vier Arbeiten auf Papier konnte nur eine überzeugen. Seine mit lockerem Pinselstrich gestalteten Gladiolen durften bei 22.000 Euro weiterblühen (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Mehr Fortune hatten die 1932 von Lyonel Feininger schnell mit Kohle gezeichnete Vedute der pommerschen Stadt Treptow an der Rega (Taxe 8.000 bis 12.000 EUR) und August Mackes mit Bleistift und in Rückenansicht ausgeführtes kleines „Paar mit Hund“ von 1913 bei jeweils 28.000 Euro (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR). Ernst Ludwig Kirchners „Tanzende Akte am Fehmarnstrand“ aus dem selben Jahr fanden dagegen keinen Käufer (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Seine sparsam angelegte Tuschezeichnung einer in sich gekehrten Violinistin brachte hingegen 15.000 Euro (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR). Höher platzierten sich die Druckgrafiken des Brücke-Künstlers: Für 45.000 Euro wandelt sein „Flanierendes Publikum auf der Straße“ aus dem Jahr 1914 unbeeindruckt weiter (Taxe 50.000 bis 70.000 EUR), und die ebenfalls zu den Berliner Straßenszene zählende „Dame im Regen“ schaute sich bei 40.000 Euro nach einem neuen Liebhaber um (Taxe 30.000 bis 50.000 EUR).

Eine dynamische, gut 30 Zentimeter große Dame stürmte geradezu über das Parkett. Bei Bernhard Hoetgers Bronze um 1900 fällt es nicht schwer, sie der Formensprache des Jugendstiles zuzuordnen: Die Haare und der lange Rock flattern, gleichzeitig sieht man die sportlichen Figur. Es verwundert nicht, dass die junge Frau erst bei 26.000 Euro gebremst werden konnte (Taxe 7.000 bis 9.000 EUR). Weitaus stilisierter und reduzierter und damit ruhiger entwarf Ewald Mataré 1926 seinen Bronzetorso einer kopflos „Schreitenden“. Das hielt die Käufer nicht von einem Bietwettbewerb bis auf 48.000 Euro ab (Taxe 25.000 bis 35.000 EUR). Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges schuf Arno Breker ein klassisch anmutendes Bronzeflachrelief. Lediglich die leicht ungeschlacht wirkenden Hände und Füße des Aktpaares von „Du und ich“ verraten das 20. Jahrhundert, was nun zu 26.000 Euro führte (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR). Noch weniger können Werner Peiners teutonisch-martialische Frauenfiguren verhehlen, dass sie aus der Nazi-Zeit stammen. Im Gegensatz zur Allegorie „Der Ruhm“ mit 11.000 Euro starrte ihr Pendant „Das Schicksal“ vermutlich mit etwas zu stechenden Augen auf die Bietenden, sodass hier schon bei 8.500 Euro Schluss war (Taxe jeweils 7.000 bis 9.000 EUR).

Die mit harmonischer Palette aquarellierte „Marschlandschaft“ Emil Noldes blieb es verwehrt, die obere Grenze der Schätzung mit einem Zuschlag von 120.000 Euro zu übertreffen (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR). Auch seine prächtige, auf Stiefmütterchen herabblickende Amaryllis hielt sich mit 65.000 Euro an die Vorgaben. Die Nachfrage für die teils großzügig bewerteten Werke Karl Hofers fiel gemischt aus. Während seine fünf stillen Frauen im „Bad(e)raum“ von 1942 bei 100.000 bis 150.000 Euro und der verträumte „Junge mit Fruchtschale“ aus den späten 1920er Jahren bei 80.000 bis 120.000 Euro verschmäht wurden, kam seine „Katze“ auf 50.000 Euro. Allerdings legte der Stubentiger, der vorsichtig über ein auf einem Tisch drapiertes Stillleben schleicht, nicht die Samtpfötchen ab und kam nicht über die untere Schätzung hinaus. Johannes Molzahns „Armariolo in Antisma“, eine von der flämischen Mystikerin Hadewijch inspirierte Liebeserklärung an seine Frau und Familie von 1930/31, blieb schon an 38.000 Euro hängen (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). Ebenso erging es Alexej von Jawlenskys abstrahierter landschaftlicher „Variation“ von 1915 bei 105.000 Euro (Taxe 120.000 bis 180.000 EUR), während auf niedrigem Niveau Béla Kádár mit seinen beiden lyrischen Pferde-Mensch-Bildern das Interesse bei mehreren Sammlern weckte. Die annähernd gleich großen Gouachen übertrafen ihre Preisvorgaben von je 5.000 bis 7.000 Euro mit 12.000 Euro respektive 16.000 Euro deutlich.

Die Großen der Nachkriegsepoche

Im Katalog „Post War“ lief es im Vergleich zu den Modernen, bei denen 63 Prozent aller Objekte verkauft wurden, noch etwas besser; denn hier warten nur 20 Prozent der Werke noch auf einen Abnehmer. Die bekannten Künstler wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, etwa Gerhard Richter mit seiner kleinen Farbverwischung „6. 2. 88“ auf Papier mit weißer Deckschicht bei 250.000 Euro (Taxe 180.000 bis 300.000 EUR) oder seinem 1989 fünfzig Mal abgezogenen Schwarzweißfoto „Uran“ bei 33.000 Euro (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Die noch jungen Tuschezeichnungen mit krakelig wiedergegebenen Menschen von Georg Baselitz aus dem Jahr 2014 enttäuschten bei je 28.000 Euro gleichfalls nicht (Taxe je 18.000 bis 24.000 EUR). Noch deutlicher stiegen die beiden Genies der Wiener Klassik, die Markus Lüpertz 2013 als bemalte Bronzefiguren grobschlächtig verewigte. Der erdverbundenere „Beethoven“ und der galantere „Mozart“ übertrafen beide die obere Schätzung von 18.000 Euro um 6.000 Euro und 15.000 Euro.

Der sich wärmende Affe in Jörg Immendorffs allegorischer Reflexion bedenkt seine eigene Situation. Das titellose Werk von 2002 könnte symbolisch zeigen, wie der Künstler als sein Alter Ego am inspirierenden Kaminfeuer ausruht, und mit den erreichten 70.000 Euro zufrieden sein (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR). Ebenso begeisterten die mit Nägeln anfertigten Prägedrucke Günther Ueckers. Seine dynamische Spirale von 2010 wirbelte die anvisierten 15.000 bis 20.000 Euro mit einem Zuschlag bei 38.000 Euro durcheinander, und auch sein Druck „Fluss“ von 2011 schwappte wegen seiner strömenden Linien mit 26.000 Euro deutlich über das obere Ufer von 20.000 Euro. Gut schlugen sich die Pop Art-Klassiker, etwa die sieben Druckgrafiken Andy Warhols: Das ikonengleiche Portrait Mick Jaggers spielte taxkonforme 100.000 Euro ein, während seine dunkle Farbserigrafie der Kölner Domtürme die obere Schätzgrenze mit 33.000 Euro mehr als verdoppelte. Dem stand Roy Lichtenstein mit seinem 1973 serigrafierten Stillleben aus der Serie „Hommage à Picasso“ bei 33.000 Euro nicht nach (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Teuer wurde es bei James Rizzi und seiner bunten verspielten New Yorker Figurenwelt „My City is now your City“ von 2006: Ein süddeutscher Sammler bewilligte den neuen Auktionsrekord von 95.000 Euro (Taxe 25.000 bis 30.000 EUR). Fast einem Fotorealismus hatte sich Philip Pearlstein 1965 in seiner Leinwand „Male and Female Reclining“ nackt auf blauem Tuch verschrieben und kam nun mit 50.000 Euro heraus (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR).

Ertragreiche Stammgäste

Bei einem titellosen Vorläufer von Otto Pienes Rasterbildern aus dem Jahr 1957 wirkt nicht nur die Leinwand schwer wie Bleikristall, auch die 60.000 Euro blieben an der unteren Schätzgrenze hängen. Glänzender strahlte mit 140.000 Euro Georges Mathieus „Anavakara“ von 1958. Das abstrakte schwarze Querformat, auf das der Maler seinen gelben Pinsel setzte, erinnert ein wenig an eine schimmernde Seepromenade bei Nacht. Gerade der tremolierende Strich erweckt Assoziationen zu Wellen (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR). Auch die vierteilige Gemäldefolge „Le sacre du printemps“ von Hann Trier überbot mit 55.000 Euro die Expertenmeinung. Seine visuelle, mit breitem gestischem Pinsel ausgeführte Interpretation von Strawinskys Ballettmusik aus dem Jahr 1979 erscheint durch die Farbe Altrosa weniger blutig, als die Geschichte des Originals (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Leiko Ikemura ist eine gern gesehene Künstlerin bei Van Ham. Diesmal brillierten drei Gemälde ihrer Werkreihe verschwommener und verletzlicher weiblicher Gestalten auf verschiedenfarbigen Hintergründen von 1996, vor allem ihre „Figur in Blau“ bei 43.000 Euro (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR), und ihr 61teiliges Zeichnungskonvolut „Wild cats and domesticated cats“ von 1983 bei 40.000 Euro (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR). Das Wilde und Entschlossene spricht zudem aus Elvira Bachs gestählter Frauenfigur beim „Schlangentanz“. Das Acrylgemälde von 1984 verbesserte sich von 8.000 Euro auf 26.000 Euro.

Daneben gab sich die Konkrete Kunst von Max Bill die Ehre. Seine quadratische, mit harmonischen Farben gefüllte Komposition „Transcoloration aus Violet und Rot“ von 1972/74 konnte sich bei erwarteten 45.000 Euro durchsetzen. Seine beiden vergoldeten Bronzemodelle für die „Kontinuität“, eine Marmorskulptur vor der Deutschen Bank in Frankfurt, blieben mit 16.000 Euro beziehungsweise 17.000 Euro wiederum auf dem Boden der Tatsachen. Stolz das Kinn recken oder zumindest zähnefletschend vorschieben kann Horst Antes’ „Helmkopf“. Seine typische, mannshohe Stahlskulptur von 1976 mit den martialischen Kanten und Linien reizte zu 55.000 Euro (Taxe 25.000 bis 35.000 EUR), und auch Lynn Chadwicks zwischen streng geometrischen Elementen und weiblichen Körperformen changierende Bronze „Little Girl“ von 1970 ließ nicht locker, bis 43.000 Euro erreicht waren (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR).

15 Posten von Künstlern für die Ukraine gestiftete Werke, bei deren Verkauf Van Ham auf seinen Anteil verzichtete und über 177.000 Euro verbuchen konnte, kamen fast komplett unter die Leute. Gerhard Richters „Kerze“, ein Offsetdruck aus dem Jahr 2022 nach seinem bekannten Gemälde von 1982, machte den imposanten Auftakt. Das melancholisch wirkende Exemplar beteiligte sich an der Benefizauktion mit 75.000 Euro (Taxe 30.000 bis 50.000 EUR). Bei den anderen Arbeiten war das Publikum eher schüchtern. So blieb die Stimmung bei Sabine Moritz’ „Hütte 25“ von 2017 eventuell aufgrund der kargen Winterlandschaft mit 2.400 Euro eher unterkühlt (Taxe 2.000 bis 3.000 EUR).

Zeitgenössische Kunst und Werke aus der Galerie Michael Schultz

Die geringste losbezogene Abnahmequote der Auktionsrunde gab es für die Zeitgenossen: Sie lag nur bei knapp 60 Prozent. Das teuerste Werk stellte die New Yorker Malerin Lisa Yuskavage mit einer ihrer seltsamen Frauenfiguren: Ihr zartes, feenhaftes, 2001 gemaltes Aquarell „The Girl in the Flowers“ bewies mit 90.000 Euro einige Zugkraft (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). Dahinter folgten bei 55.000 Euro David Reeds aus einer gestischen Bewegung entwickelte Farbseen auf der großformatigen Leinwand „349“ von 1996 (Taxe 50.000 bis 70.000 EUR) und bei 48.000 Euro Anselm Reyles mit Lichtreflexion und unterschiedlichen Farbstimmungen der PVC-Folie spielende „Iridescent Box“ von 2009 (Taxe 30.000 bis 50.000 EUR). Das meiste hielt sich bei der Contemporary Art an die Preisvorgaben, so Thomas Scheibitz’ 350 Zentimeter breite Leinwand „Delfi“ von 2007/08 mit einem abstrahierten Formenspiel bei 40.000 Euro oder Andreas Schulzes humorvolles Diptychon mit grauer Fernseherrahmung und zentralen bunten Kettengliedern bei 35.000 Euro. Da ragte Michael Krebber mit seiner 2004 auf einem Stoffgewebe aufgetragenen spontanen Farbkritzelei bei 28.000 Euro schon klar heraus (Taxe 7.000 bis 9.000 EUR).

Zuletzt standen noch Werke aus der inzwischen aufgelösten Galerie Michael Schultz bei Van Ham auf dem Programm und verabschiedeten sich mit der höchsten Verkaufsrate des Tages von 87 Prozent. Der Ende vergangenen Jahres verstorbene Berliner Kunsthändler hatte eine hohe Affinität zu asiatischer Kunst, was sich etwa in Galeriedependancen in Seoul und Peking oder auch in der Künstlerauswahl spiegelte. So gehörte auch die Koreanerin SEO zum festen Stamm seiner Galerie. Ihre verwirrende Malereicollage „Mobiler Raum im Garten III“ von 2013 mit zwei Beagle-Hunden auf dem bunten Farbenmeer eines sonnenbeschienen arabischen Teppichs verdoppelte ihren Wert auf 24.000 Euro. Für Cornelia Schleime gab es gar einen Auktionsrekord: Ihr pastoses Diptychon „Trugschluss“ von 2007 mit einem überdimensionierten Frauenauge und einem Halbkat, der mit verbundenen Augen sein Spiegelbild küsst und damit für die Bespitzelung der Künstlerin in DDR durch einen guten Freund steht, animierte die Kaufwilligen zu 33.000 Euro (Taxe 25.000 bis 35.000 EUR).

Die Ergebnisse verstehen sich als Zuschlag ohne das Aufgeld.

Kontakt:

Van Ham Kunstauktionen

Hitzelerstraße 2

DE-50968 Köln

Telefon:+49 (0221) 925 86 20

Telefax:+49 (0221) 925 86 24

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14.07.2022

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Hans-Jörg Berghammer

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