Pokorny-Preis für Helen WeberHelen Weber hat für ihre herausragende künstlerische Leistung gestern den Werner-Pokorny-Preis 2023 erhalten. Die junge Bildhauerin setzt sich in ihrem jüngsten Projekt mit dem Konstrukt des „Deutschen Waldes“ auseinander, das so widersprüchliche Termini wie Survival, Waldeinsamkeit, Volkstum, Protest, Zecken aber auch Natur- und Klimaschutz vereint. Weber greift für die Vermittlung ihrer künstlerischen Narrative sowohl auf technische Geräte wie Wildkameras oder Handys als auch auf haptische Materialien wie Planen, Holz oder ihren eigenen Körper zurück. Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis der Werner-Pokorny-Stiftung richtet sich an Absolvent*innen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und greift den jungen Kunstschaffenden beim Einstieg in ihre Karriere finanziell unter die Arme.
1994 in Mannheim geboren, studierte Helen Weber von 2014 bis 2020 Bildende Kunst an der Stuttgarter Akademie bei Andreas Opiolka, Cindy Cordt, Udo Koch, Sunah Choi, Christian Jankowski sowie Ülkü Süngün und setzte ihre Schwerpunkte in den Bereichen Allgemeine Künstlerische Bildung, Bildhauerei, (Video-) Installation und Perfomance sowie künstlerische Migrationsforschung. Nach einem Auslandssemester an der Marmara Güzel Sanatlar Fakültesi in Istanbul wurde die junge Künstlerin 2018 mit dem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet. Drei Jahre später erhielt sie im Anschluss an ihr Diplom das „kickstarter-Stipendium“ der Stiftung Kunstfonds sowie ein Atelierstipendium des Künstlerhauses Stuttgart.
Seit 2021 studiert Helen Weber an der Universität für Angewandte Kunst in Wien Interdisziplinäre Kunst bei Nita Tandon. Das Engagement in Kollektiven wie dem Schwäbischen Online-Albverein, mit dem sie im vergangenen Jahr in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen ausstellte, ist ein wichtiger Teil ihrer künstlerischen Praxis. Neben Arbeiten im öffentlichen Raum, wie ihrem Buchstabenzug „Keºke“ 2018 in Istanbul, bespielte die Bildhauerin bereits das Regierungspräsidium Karlsruhe oder das Foyer der Kunsthalle Wien.
Der Werner-Pokorny-Preis wurde 2015 durch die gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen und wird seitdem jährlich vergeben. Gründer und Namensgeber der Stiftung ist Werner Pokorny, der von 1998 bis 2013 als Professor für Allgemeine Künstlerische Bildung mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Akademie lehrte. Er starb am 31. Dezember im Alter von 73 Jahren. |