Künstler und Museumsleiter Wolfgang Denk gestorben  |  | Wolfgang Denk ist mit 75 Jahren gestorben | |
Wolfgang Denk ist tot. Der Künstler und Museumsmann starb am Karfreitag mit 75 Jahren. Er sei ein großer niederösterreichischer Künstler, bedeutender Kurator und Kulturmanager gewesen, würdigte Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, den Verstorbenen. „Wolfgang Denk war eine bemerkenswerte, vielseitige und tiefgründige Künstlerpersönlichkeit. Seine Offenheit und Neugier haben ihn zu Forschungs- und Studienreisen in die Welt hinausgeführt und zu unzähligen Kooperationen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern inspiriert“, so Mikl-Leitner. Mit diesen Eindrücken und Erfahrungen habe Denk Niederösterreich als Künstler, als Ausstellungsmacher und als Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems, des Hermann Nitsch Museums und der Susanne Wenger Foundation in Krems nachhaltig geprägt.
Wolfgang Denk kam am 17. September 1947 in Seitenstetten zur Welt. Nach dem Abitur in Linz absolvierte er von 1964 bis 1967 in den Steyr-Werken eine Ausbildung zum Modelltischler. Ab 1967 war der Autodidakt als freischaffender Künstler tätig und gründete seine eigene Galerie, die „Galerie Pfarrgasse“, in Steyr. Bereits ab den 1960er Jahren war er an österreichischen und internationalen Ausstellungen beteiligt. 1970 begannen Reisen, die von einer intensiven Beschäftigung mit der Kunst in Nordeuropa, Amerika, Afrika, Indien und Japan und unzähligen Begegnungen mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern geprägt waren. Die Reisen waren eine wertvolle Quelle seiner Arbeit und das emotionale und intellektuelle Fundament seines Werks.
Neben der eigenen künstlerischen Arbeit trat ab 1982 die kuratorische hinzu. Von 1991 bis 1997 war Wolfgang Denk Gründungsdirektor der Kunsthalle Krems und konzipierte hier zahlreiche Großausstellungen. Von 2001 bis 2004 verantwortete er das A9 forum transeuropa im Wiener Museumsquartier. Von 2004 bis 2007 war er künstlerischer Leiter des Museumszentrums Mistelbach und damit auch erster Direktor des Hermann Nitsch Museums. Ein weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit war die Gründung der Susanne Wenger Foundation an der Kunstmeile Krems im Jahr 2010. Mit diesen Projekten positionierte Wolfgang Denk Niederösterreich erfolgreich in der zeitgenössischen Kunstwelt. Das Land verlieh ihm daher 1998 den Professoren-Titel und 2016 das Große Ehrenzeichen.
In seiner eigenen Malerei war Denk vom Abstrakten Expressionismus, der Farbfeldmalerei, aber auch von figürlichen und surrealistischen Anklängen vor allem in der frühen Schaffensphase geprägt. Teilweise griff er auf Maltechniken des Schüttbildes und des Action Painting zurück. Seit den 1970er Jahren setzte er sich in seinem Werk mit Mythos, mit mythischen Quellen, etwa in der Werkreihe „Keltisch-Druidisches“, und den Schichten des Unterbewussten auseinander, wobei sich die Gleichzeitigkeit von ethnischen Traditionen und Avantgarde in seinen Arbeiten spiegelt. Für seine Kunst wurde er 1970 mit dem Theodor-Körner-Preis in Wien, 1972 mit dem Anton-Faistauer-Preis in Salzburg oder 1979 mit dem Förderungspreis des Landes Niederösterreich geehrt. Seine letzte Schaffensperiode, die mit einem schweren Autounfall im Jahr 2011 und einer langwierigen Rekonvaleszenz begann, führte Wolfgang Denk zur Abstraktion des „Denk Art-Vokabularium“. Ihr ist ab kommenden Freitag eine Ausstellung in der Alten Schmiede in Schönberg am Kamp gewidmet. |