Laure Prouvost in WienDie Kunsthalle Wien und die Wiener Festwochen haben die erste Ausstellung mit Werken von Laure Prouvost in Österreich organisiert. Die Turner-Preisträgerin entwickelte extra für die Schau im Wiener Museumsquartier Arbeiten, die sich zu einer raumgreifenden Multi-Media-Installation zusammenfügen. Strategien und Poetiken des Surrealismus, in dem Fiktion und Realität verschwimmen, inspirieren die französische Filmemacherin und Künstlerin, Teile aus Film, Malerei und Sound sowie Skulpturales aus Glas, Textilen und Keramik neu zu kombinieren. So entstehen fantasievolle Welten mit verwobenen Handlungssträngen – kein Wunder, dass die Schau unter dem kryptischen lautmalerischen Titel „Ohmmm age Oma je ohomma mama“ steht.
Wie ein Leitmotiv zieht sich das Stichwort Großmutter durch die von Carolina Nöbauer kuratierte Schau. Als Hommage an verschiedene Vorfahrinnen setzt sich Laure Prouvost mit deren Geschichten auseinander. Zuweilen verschmilzt sie mit ihren Großmüttern, und so werden jene fast zum Alter Ego der Künstlerin. Als Besucher muss man sich mit der Bedeutung von Verwandtschaft und dem Kolportieren von Familienerzählungen auseinandersetzen. Bereits am Beginn der Ausstellung steht die wichtige Frage, wer wir sind und was uns prägt. Gleichzeitig sorgt das laute Aussprechen der im Titel auftauchenden Oma für ein Schwingen und Sirren. Das subjektive Denken der Künstlerin, die 2019 ihre Heimat Frankreich auf der Biennale in Venedig vertrat, über die Persönlichkeiten und ihre Bedeutung bilden die Grundlage für den neuen Film „Here Her Heart Hovers“ von 2023. Das Herzstück der Installation folgt einer Gruppe verschwesterter Frauen, die sich auf eine Reise über das Land und durch die Zeiten aufmachen, um das zu überliefern, was sie an Wertvollem mit sich tragen.
Die Ausstellung „Laure Prouvost. Ohmmm age Oma je ohomma mama“ läuft bis zum 1. Oktober. Die Kunsthalle Wien hat von Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 19 Uhr geöffnet; donnerstags schließen die Pforten erst um 21 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Kunsthalle Wien
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