Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Anzeige

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Meereserwachen, 1913 / Hans Thoma

Meereserwachen, 1913 / Hans Thoma
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Garten mit Rittersporn, Rudbeckia, Mohn und Mergeriten / Klaus Fußmann

Garten mit Rittersporn, Rudbeckia, Mohn und Mergeriten / Klaus Fußmann
© Kunsthandel Hubertus Hoffschild


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Ausstellungen

Aktuellzum Archiv:Ausstellung

Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen feiert ihr 25jähriges Bestehen mit einer großen Porzellanschau aus der Sammlung von Peter und Irene Ludwig

Geburtstagsständchen von einer Affenkapelle



Paul Anton Hannong, Affenkapelle, Straßburg um 1745/54

Paul Anton Hannong, Affenkapelle, Straßburg um 1745/54

Bewegt blickt der karikierend ausgeformte Sänger auf das Textheft in der vorgesteckten linken Hand und steht dabei auf einer ovalen Schachtel mit aufliegender Schere. Neben der weißen Perücke hebt ihn vor allem seine Brille als Symbol der Gelehrsamkeit aus der Einheitlichkeit der Musikertruppe hervor. Davor haben die auf Instrumenten des 18. Jahrhunderts musizierenden Affen auf baumstumpfartigen Sockeln Platz genommen und sind anders als die damaligen Orchestermusiker höchst spärlich gewandet und von kuriosen Hüten bekrönt. Im Barock galt der Affe als törichtes Spiegelbild von menschlichen Eitelkeiten und Schwächen. Solche Porzellangruppen waren als Tischdekoration gedacht und sollten zu amüsanten Gesprächen anregen. Die Affenkapelle wurde um 1745/54 von Paul Anton Hannong in Straßburg noch in Fayence produziert. Als Vorbild diente stets die berühmteste, von Johann Joachim Kändler und Peter Reinicke nach Zeichnungen und Stichfolgen von Christophe Huet und Jean Baptiste Guélard für die Meißner Porzellanmanufaktur entworfene Affenkapelle. Zahlreiche Manufakturen bieten sie bis heute in ihrem Sortiment an.


Das achtteilige Ensemble gehört zu einer Auswahl von fast 100 Porzellanen und Keramiken des 18. Jahrhunderts aus der Sammlung von Peter und Irene Ludwig, die üblicherweise in Bamberg beheimatet sind. Anlässlich des 25jährigen Bestehens der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen überrascht nun die Leiterin Christine Vogt in der Jubiläumsschau mit einem Genre, das nicht primär mit den Sammelleidenschaften des Stifterpaars in Verbindung gebracht wird. Die im Tonbergbau tätige Familie des in Koblenz geborenen Peter Ludwig sammelte Steinzeug und Porzellane; daher war er bereits seit Kindesbeinen damit vertraut. Seine Frau Irene begeisterte sich für die leuchtende Farbigkeit der Stücke, die sie als „hoffnungsvolles Licht im dunklen Nachkriegsalltag“ empfand. Rund 1300 Stücke umfasst der gesamte Korpus an Porzellanen und Fayencen der Ludwigs. Adäquat der Gegend in und um Oberhausen stehen die daraus ausgewählten Exponate unter dem Themenschwerpunkt der Arbeit.

Neben Figuren zeigen Einzelstücke wie Tassen, Plaketten, Kacheln, Bilder, Teller und Schalen Alltagsszenen, die oftmals nach Stichvorlagen ausgeführt wurden. In der Oberhausener Schau sind sie den Ausführungen in Porzellan begleitend zur Seite gestellt. Daneben visualisieren detaillierte Großfotos von Thomas Wolf die ungemein lebendigen Ausformungen sowie die leuchtend bunte Bemalung. In der Ständegesellschaft des Barock war die Abgrenzung zu niederen Schichten zur Selbstvergewisserung der eigenen Stellung üblich, was sich in der Darstellung niederer beruflicher Ränge spiegelt. Bei Maskenbällen oder ländlichen Festen zum Amüsement als Tischdekoration aufgebaut, übernahmen die kostbaren Porzellane die Inspiration zur Unterhaltung; denn bei Festen schlüpfte die fürstliche Gesellschaft selbst gerne in das Gewand einer Hirtin oder eines Schäfers. Aber auch symbolische Bedeutung kam den Porzellanfiguren zu, etwa bei der Figur der Schnitterin als Dank für eine reiche Ernte.

In der Ausstellung bieten sieben Abschnitte eine Übersicht über den damaligen Lebensalltag. Mit Wirtshäusern und Jahrmärkten rückt Christine Vogt Orte in den Fokus, die die höfische Gesellschaft so gut wie nie betrat. Herausragendes Stück dieses Segments ist der von Johann Friedrich Lück um 1763 in Frankenthal aufgelegte Quacksalber. Wohl gekleidet und genährt, offeriert er mit ausladenden Gesten fragwürdige Substanzen. Schilderungen aus dem ländlichen Leben der Bauern und Hirten reflektieren Sehnsüchte nach einem zwangslosen Dasein, während sich gleichfalls beliebte Handels- und Kaufmannsszenen vorwiegend auf Geschirrteilen finden. Das Leben als Handwerker bot eine Existenz jenseits höfischer Etikette und war als Sujet ebenfalls gefragt, beispielsweise der von Johann Joachim Kändler um 1750 entworfene und in Meißen ausgeführte Töpfer, der umgeben von großen Gefäßen voller Elan bei der Arbeit ist. Eine Galanteriewarenhändlerin erlaubt den Blick in ihren Bauchladen. Militärische Sujets wie aufmarschierende Soldaten dienten der Vergewisserung von Herrschaft und Stärke. Auch das Berufsschauspiel, repräsentiert vor allem durch Commedia dell’arte-Figuren, bot den Künstlern in Anbetracht der vielen Charaktere der reisenden Komödianten weiten Gestaltungsspielraum, speziell auf dem Feld grotesker Moden und Trachten.

Mit der Ausstellung „Götter, Helden und Idole“ fand im Januar 1998 die Neueröffnung der vormals Städtischen Galerie als Ludwiggalerie Schloss Oberhausen statt. Nach einem Umbau und einer musealen Ertüchtigung der 1804/11 nach Entwürfen von August Reinking errichteten, sparsam geschmückten klassizistischen Dreiflügelanlage durch den Architekten Fritz Eller und seinen Sohn Philipp Eller, die dem Ensemble eine gläserne Vitrine vorsetzten, begab sich das Haus unter den Schirm der zwölf weltweit bestehenden Ludwig-Museen. Bereits seit 1983 waren die Ludwigs mit der Gründung des „Ludwig-Institutes für Kunst in der DDR“ in Oberhausen präsent. Nunmehr erfolgte eine Neukonzeption des Hauses mit den Schwerpunkten hochkarätige Themenschauen aus der Sammlung Ludwig, Ausstellungen zu Comic, Karikatur, Plakatkunst und Fotografie sowie die „Landmarken-Galerie“ mit dem Fokus auf den Strukturwandel der Region. Eine Auswahl von Ausstellungsplakaten gewährt im obersten Geschoss Einblick in die zahlreichen Präsentationen, ergänzt durch eine Würdigung von Peter und Irene Ludwig, die beide mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet wurden.

Die Ausstellung „It’s a Passion! We proudly present: Die Porzellane aus der Sammlung Ludwig und das Beste aus 25 Jahren Ludwiggalerie Schloss Oberhausen“ läuft bis zum 17. September. Die Ludwiggalerie hat täglich außer montags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, für Familien 12 Euro. Zur Ausstellung ist ein Katalog im Kerber Verlag erschienen, der im Museumsshop 29,80 Euro kostet.

Kontakt:

Ludwig Galerie Schloss Oberhausen

Konrad-Adenauer-Allee 46

DE-46049 Oberhausen

Telefax:+49 (0208) 412 49 13

Telefon:+49 (0208) 412 49 28

E-Mail: ludwiggalerie@oberhausen.de

Startseite: www.ludwiggalerie.de



23.05.2023

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Hans-Peter Schwanke

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an


Weitere Inhalte:

Gesamt Treffer 30

Seiten: 1  •  2  •  3  •  4

Events (1)Adressen (1)Kunstsparten (3)Stilrichtungen (3)Berichte (4)Variabilder (18)

Veranstaltung vom:


14.05.2023, It’s a Passion! - We proudly present: Die Porzellane aus der Sammlung Ludwig

Bei:


Ludwig Galerie Schloss Oberhausen

Kunstsparte:


Porzellan

Kunstsparte:


Keramik

Kunstsparte:


Fayencen

Stilrichtung:


Klassizismus

Stilrichtung:


Rokoko

Stilrichtung:


Barock

Bericht:


Harte kleinkünstlerische Appetitanreger







Der Bänkelsänger, Porzellanmanufaktur Meißen, 1745/55

Der Bänkelsänger, Porzellanmanufaktur Meißen, 1745/55

Johann Joachim Kändler, Dame mit Mohr bei der Schokolade, Meißen um 1737/40

Johann Joachim Kändler, Dame mit Mohr bei der Schokolade, Meißen um 1737/40

Johann Joachim Kändler, Goldschmied, Meißen um 1750

Johann Joachim Kändler, Goldschmied, Meißen um 1750

Johann Joachim Kändler, Töpfer, Meißen um 1750

Johann Joachim Kändler, Töpfer, Meißen um 1750

Galanteriewarenkrämerin, Porzellanmanufaktur Kloster Veilsdorf, um 1760

Galanteriewarenkrämerin, Porzellanmanufaktur Kloster Veilsdorf, um 1760

Johann Friedrich Lück, Cellospieler, Frankenthal um 1759/62

Johann Friedrich Lück, Cellospieler, Frankenthal um 1759/62

wohl Peter Reinicke, Acht Soldaten in sächsischer Uniform, Meißen um 1750

wohl Peter Reinicke, Acht Soldaten in sächsischer Uniform, Meißen um 1750

Teller „Del Borgo di Gaeta“ mit Fischerpaar, Real Fabbrica Ferdinandea, Neapel 1785/95

Teller „Del Borgo di Gaeta“ mit Fischerpaar, Real Fabbrica Ferdinandea, Neapel 1785/95

in der Ausstellung „It’s a Passion! We proudly present: Die Porzellane aus der Sammlung Ludwig und das Beste aus 25 Jahren Ludwiggalerie Schloss Oberhausen“

in der Ausstellung „It’s a Passion! We proudly present: Die Porzellane aus der Sammlung Ludwig und das Beste aus 25 Jahren Ludwiggalerie Schloss Oberhausen“

Die Malerei, Porzellanmanufaktur Zürich, um 1770

Die Malerei, Porzellanmanufaktur Zürich, um 1770

Die Schnitterin, Porzellanmanufaktur Würzburg, 1775/80

Die Schnitterin, Porzellanmanufaktur Würzburg, 1775/80

Johann Heinrich Usinger, Tableau mit Hirtenszene, Höchst um 1775

Johann Heinrich Usinger, Tableau mit Hirtenszene, Höchst um 1775

Johann Valentin Schaum, Gärtner, Fulda um 1765/70

Johann Valentin Schaum, Gärtner, Fulda um 1765/70




Copyright © '99-'2025
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce