Mona Hatoums unsichere Weltlage in DuisburgIn seiner Reihe „Sculpture 21st“ präsentiert das Lehmbruck Museum in Duisburg eine jüngere Arbeit von Mona Hatoum. Dafür hat die 1952 als Tochter einer palästinensischen Familie in Beirut geborene Künstlerin in der Glashalle des Museums eine Weltkarte aus über Hunderttausend von durchsichtigen Glasmurmeln ausgelegt. Ihre Rauminstallation „Map (clear)“ von 2015, die Hatoum erstmals in Deutschland zeigt, ist ein flüchtiges Konstrukt, das durch eine winzige Unachtsamkeit zerstört werden kann. Diese trügerische, instabile und unbeständige Weltkarte verwandelt den Museumsboden in eine verführerisch glitzernde und doch fragile Oberfläche.
„Wie keiner anderen Künstlerin gelingt es Mona Hatoum, Alltagsobjekte in ihrer ganzen Schönheit so einzusetzen, dass die Verwundbarkeit unseres Lebensraums spürbar wird“, so Museumsdirektorin Söke Dinkla. Dafür nutzt Hatoum die poetische Aufladung und metaphorische Kraft vertrauter, oft alltäglicher Objekte, wie hier der Murmel, um grundlegende Fragen zu aktuellen globalen Bedingungen, zu Krieg, Konflikten, Vertreibung, Unsicherheit und staatlicher Kontrolle zu stellen. Ihre Arbeiten sind dabei anziehend und furchterregend zugleich, wie der schillernde Teppich der „Map (clear)“, der bei kleinster Bewegung unbeständig und schnell veränderlich das vertraute Bild der Welt in Unordnung und Chaos stürzen kann.
Die Ausstellung „Sculpture 21st: Mona Hatoum“ ist bis zum 20. August zu sehen. Das Lehmbruck Museum hat täglich außer montags von 12 bis 17 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 9 Euro, ermäßigt 5 Euro.
Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum
Friedrich-Wilhelm-Straße 40
D-47051 Duisburg
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