Fluxus-Kunst für Schwerin  |  | Das Staatliche Museum Schwerin erwirbt eine umfangreiche Sammlung mit Fluxus-Kunst | |
Das Staatliche Museum Schwerin kann sich über einen wichtigen Zuwachs in seinem Bestand jüngerer Kunst freuen und hat 452 Werke von internationalen Fluxus-Künstler*innen erworben. Die Arbeiten, die von dem Sammlerpaar Kelter über Jahrzehnte zusammengetragen wurden, sind teilweise bereits als Dauerleihgabe in Schwerin beheimatet. Nun gehen sie in das Eigentum des Museums über. Das teilte heute die Kulturstiftung der Länder mit, die den Ankauf von 36 Kunstwerken mit 145.000 Euro gefördert hat. Dazu gehören Arbeiten von Ben Vautier, Takako Saito, Endre Tót, Al Hansen, Ben Patterson, Jirí Kolár und Robert Filliou. Sie zeigten vielfältige Bezüge zu den bereits am Haus bestehenden Werkgruppen von Marcel Duchamp, John Cage, Marcel Broodthaers und der Mail Art-Bewegung, betonte Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung, und weiter: „Ich freue mich, dass wir das Staatliche Museum Schwerin mit dieser Förderung bei der weiteren Profilierung zu einem Zentrum der internationalen konzeptionellen Kunst unterstützen konnten.“
Das Kölner Ehepaar Christina und Jürgen Kelter interessiert sich seit über 40 Jahren für Fluxus-Kunst und hat eine Kollektion aufgebaut, die die Geschichte der Bewegung von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart dokumentiert. Zu dem Bestand gehören auch Arbeiten von Joseph Beuys, Bernhard Blume, George Brecht, Dick Higgins, Alison Knowles oder Arthur Köpcke, die diese Avantgarde-Strömung besonders geprägt haben. Fluxus will seit den frühen 1960er Jahren mit dem traditionellen Kunstbegriff brechen, die Betrachtenden zum Teil des Werks machen und damit Kunst und Leben miteinander verbinden. Schon 2010 hatte das Ehepaar etliche Kunstwerke dem Staatlichen Museum Schwerin als Dauerleihgaben überlassen. Sie wurden eingehend erforscht, im „Kelter-Kabinett“ des Museums ausgestellt und in begleitenden Publikationen, den sogenannten „Kelter-Heften“, präsentiert. |