Städtische Galerie Karlsruhe öffnet nach Sanierung | | Die Städtische Galerie Karlsruhe öffnet wieder und präsentiert die Sammlungsschau „Update!“ | |
Die Städtische Galerie Karlsruhe öffnet nach dreimonatigen Sanierungsarbeiten am 29. Juli mit frischem Look und neuem Programm wieder ihre Türen. Unter dem Titel „Update! Die Sammlung neu sichten“ hat Direktorin Stefanie Patruno die eigenen Bestände neu konzipiert. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der deutschen Malerei und Skulptur von der Romantik bis in die Gegenwart. Unter den mehr als 20.000 Werken aus rund 120 Jahren erwarten die Besucher*innen auch europäische Druckgrafik und japanische Holzschnitte. Die deutsche Gegenwartskunst ist durch die Sammlung Ute und Eberhard Garnatz als Dauerleihgabe vertreten, die insbesondere junge Fotokunst beisteuert. Der Rundgang ist in fünf medien- und epochenübergreifende Kapitel gegliedert: Patruno hat unter anderem Rollenbilder, Sichtbarkeit von Künstlerinnen, der nachhaltige Umgang mit der Natur, Charakteristiken von Heimat und Fremde sowie gesellschaftliche Traditionen in den Mittelpunkt gerückt. In Reaktion auf das internationale Kunstgeschehen sollen die Exponate immer wieder neu arrangiert und gegenwärtige Kunstschaffende eingeladen werden, spezifische Räume zu gestalten. Den Anfang macht hier Olaf Nicolai. Mit der Einrichtung eines Schaudepots sowie der Öffnung des Karl-Hubbuch-Archivs möchten die Kuratorinnen Sophie Jürgens-Tatje, Christina Korzen, Ursula Merkel und Lil Helle Thomas zudem die Geschichte und Haltung des Hauses wie auch seine Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit transparenter machen.
Parallel laufen im Museum zwei weitere Ausstellungen an: In der Schau „Unendliche Zigarettenpause“ präsentiert Tenki Hiramatsu anlässlich der Verleihung des Werner-Stober-Kunstpreises ausgewählte Arbeiten. Seine Ölgemälde legt er in lasierenden Farbschichten auf Papier an, das auf Holztafeln aufgezogen wird. Die endgültige Komposition entsteht erst während des Malprozesses, da der Japaner auf die entstehenden abstrakten Farbverläufe reagiert und daraus humorvolle, teils groteske Figuren entwickelt. Dementsprechend gibt der Künstler keine feste Deutung vor, sondern überlässt es den Betrachter*innen ihre Interpretationen zu formulieren. Tenki Hiramatsu wurde 1986 in Wakayama in Japan geboren. Er studierte an der Nihon University, College of Art in Tokio sowie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Marcel van Eeden und Daniel Roth. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
Zudem bespielt Ulla von Brandenburg den zentralen Lichthof mit ihrer Schau „It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon“. Die von Stefanie Patruno kuratierte Präsentation verknüpft die Stufenarchitektur vor Ort mit Elementen der Performance und Installation sowie insgesamt acht Filmen aus dem Jahren 2009 bis 2022. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich durch die als Requisiten aufgestellten Holz-, Textil- und Keramikobjekte hindurchzubewegen. Für ihre Arbeiten greift Ulla von Brandenburg auf Elemente des Tableau vivant, des modernen Theaters sowie Volkstraditionen und ikonische architektonische Elemente zurück. Charakteristisch für die Videoarbeiten der Künstlerin sind daher das Zusammenspiel aus Gesang, Tanz und Bewegung sowie die Verwendung von farbigen Stoffen, Vorhängen und Kostümen. 1974 in Karlsruhe geboren, studierte Ulla von Brandenburg Szenografie und Medienkunst an der dortigen Hochschule für Gestaltung sowie Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seit 2016 ist sie Professorin für Malerei und Grafik an der Karlsruher Kunstakademie.
Die Städtische Galerie Karlsruhe ist ab dem 29. Juli wieder für Besucher mittwochs bis freitags von 10 bis 18 Uhr, am Wochenende ab 11 Uhr geöffnet. Die Ausstellungen „Tenki Hiramatsu – Unendliche Zigarettenpause“ und „Ulla von Brandenburg – It Has a Golden Sun and an Elderly Grey Moon“ laufen vom 29. Juli bis zum 22. Oktober. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Freitags ist der Eintritt ab 14 Uhr kostenlos.
Städtische Galerie Karlsruhe
Lorenzstraße 27
D-76135 Karlsruhe
Telefon: +49 (0)721 – 133 44 01 |