Berliner Kunstpreis für Fiene Scharp | | Mit ihrer Serie „Greetings from …“ hat Fiene Scharp den Kunstpreis des Hauses am Kleistpark gewonnen | |
Fiene Scharp hat den mit 5.000 Euro dotierten Kunstpreis des Hauses am Kleistpark in Berlin erhalten. Mit ihrer Werkreihe „Greetings from …“ konnte sich die 1984 geborene Künstlerin gegen 15 mitnominierte Positionen durchsetzen. Scharp arbeitet mit Zeichnungen, Objekten und Installationen und widmet sich in „Greetings from …“ dem Medium der Papierschnitte auf Postkarten. Mit Rastern und seriellen Strukturen als Grundelementen gestaltet sie ihre Werke und fügt sie zu einem Gitterwerk an Linien zusammen. Die organische Eigenwilligkeit ihrer Materialien, für die Scharp etwa auch feine Grafitminen oder Haar nutzt, und der manuelle Herstellungsprozess führen zu minimalen Divergenzen und Irritationen der ansonsten strengen Gitternetze.
Diese Prinzipien finden sich ebenfalls in den Papierschnittzeichnungen der Serie „Greetings from …“. Unterschiedliche antiquarische Ansichtskarten von Krisengebieten Erde, etwa aus Nigeria oder der Ukraine, erhalten kleine quadratische Ausschnitte oder Einritzungen in serieller Ordnung. Die abgebildeten Bauten oder Landschaften werden damit einem Gitternetz unterworfen, das nur teilweise Aussparungen aufweist. Fine Scharp studierte Bildende Kunst an der Berliner Universität der Künste bei Gregor Schneider, Alicja Kwade und Ursula Neugebauer. Ihre Werke waren unter anderem in Ausstellungen an der Akademie der Künste Berlin, im Kunsthaus Graz, im Kunstmuseum Stuttgart und im Museum für Konkrete Kunst in Ingolstadt zu sehen.
Die Arbeiten der 16 Finalisten, die eine Jury aus 472 Einreichungen in Berlin lebender Künstler*innen auswählte, sind derzeit der Schau „Punctum“ in der kommunalen Galerie Haus am Kleistpark zu sehen. Mit digitaler Kunst, Fotografie, Installation, Malerei und Konzeptkunst behandeln Claudia Angelmaier, Matthew Cowan und Jana Müller, Marta Djourina, Léo Faulhaber, Daniela Friebel, Ingo Gerken, Lukas Hoffmann, Anton Roland Laub, Noah Lübbe, Julian Netzer, Aaron Scheer, Laura Suryani Thedja, Ivana de Vivanco, Manuela Warstat und Paul Wesenberg aktuelle Themen der Gesellschaft. Dazu gehören etwa Fragen zu einer zunehmend vernetzten, algorithmisch organisierten Gesellschaft, zu Bedeutungsräumen menschlicher Identität, zur Repräsentation von Geschichte, zu postkolonialen Strukturen oder zu Herrschaftsdiskursen.
Die Ausstellung „Punctum – 20. Kunstpreis des Haus am Kleistpark“ läuft bis zum 1. Oktober. Die Galerie hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Haus am Kleistpark
Grunewaldstraße 6-7
D-10823 Berlin
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