Skulpturenpark Waldfrieden stellt den Eigenbestand vorErstmals seit der Eröffnung 2008 präsentiert der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal seine eigene Kollektion. „Home Game“ hat Kurator und Initiator Tony Cragg die Jubiläumsschau zum 15jährigen Bestehen der von einer Stiftung des Künstlers getragenen Institution betitelt. Das Ensemble aus weitläufigem, von Wegen durchzogenem Bergpark, historischer Unternehmervilla und kongenial in die Natur eingebetteten, drei neuen gläsernen Ausstellungspavillons dient als Plattform für Wechselausstellungen international bedeutender Künstler*innen. Neben Werken Craggs sollen hier unterschiedliche bildhauerische Positionen in einer breiten Vielfalt zur Geltung kommen. Im Rahmen der bisherigen Präsentationen fanden durch Schenkungen oder Ankäufe eine Reihe von Werken Eingang in den hauseigenen Fundus der Stiftung. Daher ist die Auswahl von rund 15 Werken oder Werkgruppen auch ein Rückblick auf die vielen Sonderschauen in den letzten eineinhalb Jahrzehnten.
Im ersten Pavillon schwebt den Besucher*innen die raumgreifende Großplastik „Ouranopolis“ von Anne und Patrick Poirier entgegen, die 2016 im Rahmen einer großen Werkschau des Duos zu sehen war. Zudem greifen die Pioriers in zwei weiteren Gips- und Holzplastiken Strukturen antiker Architektur auf. Nicht weniger ausladend breitet sich dann die lange „Geburt“ von Andreas Schmitten aus dem Jahr 2021 vor den Besucher*innen aus, der farbenfrohe tanzende Holzfiguren von Luise Kimme zur Seite stehen. In den ovalen Pavillon fügt sich passend die „Maritime Spirale“ des Land Art-Meisters Richard Long ein, die von einem amorphen „Kopf“ aus Alabaster von Hede Bühl und einer minimalistischen Arbeit von John McCracken in der Form von vier an die Wand gelehnten Planken begleitet wird. Eine Aluminiumarbeit von Otto Boll und die erstmals präsentierte „Raumplastik weiß 1975/21“ des unlängst noch in großen Ausstellungen gefeierten Düsseldorfer Akademieprofessors Norbert Kricke ergänzen diesen Abschnitt.
Im unteren Pavillon ist nach 2017 erstmals wieder die Installation „Insel“ von Klaus Rinke aufgestellt. Die komplexe, pyramidal organisierte Konstruktion aus verzinkten Gefäßen, Gummischläuchen und einer Tageslichtlampe wird von rieselndem Wasser durchströmt. Dem gegenüber gebärdet sich der räkelnde „Satyr“ aus Holz von Stephan Balkenhol recht lasziv. Neben Drucken und Mixed Media-Arbeiten von Bruce Nauman und Gilbert & George besticht insbesondere das gleichfalls erstmalig gezeigte Edelstahlrelief „Alphabet F“ von Richard Deacon aus dem Jahr 2011. Neue Exponate bereichern zudem das Außengelände. Als Dauerleihgaben wurden dem Park Skulpturen von Georg Baselitz, Erwin Wurm und Not Vital anvertraut. Dazu kommt noch Mischa Kuballs kinetische Installation „rotating mirror horizontal“, die er speziell für den Skulpturenpark Waldfrieden geschaffen hat.
Die Ausstellung „Home Game – 15 Jahre Skulpturenpark“ ist bis zum 8. Oktober zu sehen. Der Skulpturenpark Waldfrieden hat dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 12 Euro, ermäßigt 9 Euro. Für Kinder und Schüler bis 18 Jahre ist er kostenlos.
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
D-42285 Wuppertal
Telefon: +49 (0)202 – 47 89 81 20 |