GASAG Preis für Mariechen Danz | | Mariechen Danz wird mit dem GASAG Kunstpreis 2024 ausgezeichnet | |
Der GASAG Kunstpreis 2024 geht an Mariechen Danz. Die siebenköpfige Jury sprach sich für die 1980 in Dublin geborene Künstlerin aus, die sich gegen ihre beiden Mitbewerberinnen Anne Duk Hee Jordan und Aleksandra Domanovic durchsetzen konnte. Danz erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre „herausragende künstlerische Position an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik“. In den vergangenen Jahren hat sie mit ihrer Kombination aus Performance, Zeichnung, Video und skulpturalen Installationen international Aufmerksamkeit gefunden. Dabei befragt Danz nicht zuletzt mit Mitteln der Groteske Wissenssysteme und darin eingeschriebene Machtstrukturen, rüttelt an eurozentrischen Geschichtsbildern und Wertvorstellungen und setzt Empathie und Neugier an die Stelle eindimensionaler Erklärungsmodelle.
In der Begründung führt die Jury aus: „Die Preisträgerin befasst sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Methoden und Modellen menschlicher Erkenntnis. In raumgreifenden Installationen und Performances, oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen und Musiker*innen, kombiniert Mariechen Danz klassische wissenschaftliche Systeme der Aneignung und Beschreibung von Welt mit subjektiven, alternativen und magischen Denkweisen. Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Forschung ist der fragmentierte Körper des Menschen, dessen Organe, Körperfunktionen und Wahrnehmungsprozesse modellhaft neue Wege der Erschließung, des Austauschs und der Notation von Wissen, Wahrheit und Geschichte beschreiben.“
Mariechen Danz studierte an der Universität der Künste Berlin, der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam und am California Institute of the Arts in Santa Clarita. Ihre Arbeiten waren unter anderem auf der 16. Istanbul Biennale, der 57. Biennale di Venezia, im Haus der Kunst München, im Museum für angewandte Kunst Wien, im Centre Pompidou Paris, im Kunsthaus Bregenz, im New Museum New York und in Einzelausstellungen in der Kunsthalle Recklinghausen, in der Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, im Centre d’Art Neuchâtel und im Kunstverein Göttingen zu sehen. Mariechen Danz lebt und arbeitet in Berlin.
Der vom Berliner Energieunternehmen GASAG aufgelegte Kunstpreis wird seit 2010 alle zwei Jahre in Kooperation mit der Berlinischen Galerie vergeben. Er richtet sich an Berliner Kunstschaffende, die am Übergang von Kunst zu Wissenschaft und Technik arbeiten. Die Auszeichnung, die mit einer Ausstellung in der Berlinischen Galerie verbunden ist, ging bisher an Susanne Kriemann, Tue Greenfort, Nik Nowak, Andreas Greiner, Julian Charrière und an Marc Bauer. Die letzte Preisträgerin, die Litauerin Emilija Skarnulyte, hat den Preis 2022 zurückgegeben, um auf die russische Invasion in der Ukraine und auf die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieexporten hinzuweisen. |