Yoora Park erhält Chargesheimer-Stipendium | | Yoora Park wird mit dem Chargesheimer-Stipendium Stadt Köln 2023 ausgezeichnet | |
Die Stadt Köln verleiht der gebürtigen Südkoreanerin Yoora Park das diesjährige Chargesheimer-Stipendium. Die 1991 in Ulsan geborene und in London aufgewachsene Studentin der Kölner Hochschule für Medien darf sich nicht nur über 12.000 Euro freuen, sondern auch über eine Schau in der Kölner Artothek. In ihren Arbeiten verbindet Yoora Park ihre musikalische Prägung mit der Verräumlichung von Klang in Form von Skulpturen und Installationen. Die vierköpfige Fachjury unter dem Vorsitz von Stefan Charles, Dezernent für Kunst und Kultur, schreibt in ihrer Begründung: „Park schafft dissonante Soundteppiche, Loops aus alltäglichen Geräuschen, feine Akkordabfolgen oder kaum fassbares Hintergrundrauschen und lässt diese in diversen Objekten wie Standheizungen, MDF-Strukturen, Videos oder kleinen Figuren Form werden. Besonders überzeugend ist dabei die Synthese aus den subtilen räumlichen Arrangements und komplexen Kompositionen: Mal sind die Klänge klar verortbare Geräusche aus dem Alltag, manchmal aber sind sie durch extreme Verlangsamung oder das Schichten verschiedener Soundebenen derartig verfremdet, dass sie sich einem rationalen Verstehen entziehen und nur noch körperlich erlebbar werden, was den Werken eine einzigartig, reizvolle Uneindeutigkeit verleiht.“
Weiter heißt es: „In Yoora Parks Arbeiten verbinden sich unterschiedliche Medien, was ihre Praxis für den Chargesheimer Preis für Medienkunst besonders relevant macht. So erinnern sie häufig an Versuchsaufbauten, die sie in Verbindung mit Klang, Video, unterschiedlichen Lichtsituationen, skulpturalen Elementen und architektonischen Gesten sensorisch erweitert und so ein experimentelles Sehen herstellt, was mediale Grenzen verschwimmen lässt. Es sind gerade diese mit Feingefühl, Präzision und gleichzeitiger Zurückhaltung geschaffenen sinnlichen Arrangements, in denen sich eine bereits sehr eigenständige künstlerische Handschrift äußert.“
Von 2004 bis 2010 besuchte Yoora Park in London die Purcell School of Music. Ihr künstlerisches Studium begann sie dann an der Kunstakademie Münster und wechselte 2014 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 2020 ihren Akademiebrief erlangte. Seit 2020 studiert sie an der Kunsthochschule für Medien in Köln und stellte ihre Soundinstallationen bisher unter anderem im Museum K21 in Düsseldorf und in der Galerie Löwengasse in Köln aus. 2022 erhielt Yoora Park den Förderpreis für junge Künstler vom Verein der Freunde der Kunsthochschule für Medien Köln.
Das mit 12.000 Euro dotierte Chargesheimer-Stipendium für Medienkunst der Stadt Köln wird seit 1980 an junge Künstler aus dem nordrhein-westfälischen Raum vergeben. Die Auszeichnung ging bisher unter anderem an Rosa Barba, Boris Becker, Angie Hiesl, Astrid Klein, Marcel Odenbach, Ulrike Rosenbach, Klaus vom Bruch, Karen Zimmermann und zuletzt an Donja Nasseri. Die Preisverleihung an Yoora Park und ihre Ausstellungseröffnung finden am 29. November in Köln in der Artothek, Raum für junge Kunst, statt. |