Die Kunst, online zu lesen.

Home


Magazin

News


Marktberichte


Ausstellungen


Journal


Portraits


Top Event


Netzkunst





Kunst kaufen
Werben

Translation EnglishFrench

Auktionsanzeige

Am 26.10.2024 Auktion 1262: Romantik und Realismus. Werke einer Privatsammlung

© Kunsthaus Lempertz

Anzeige

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Am Strand Liegende, 1923 / Erich Heckel

Am Strand Liegende, 1923 / Erich Heckel
© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


Anzeige

Garten mit Rittersporn, Rudbeckia, Mohn und Mergeriten / Klaus Fußmann

Garten mit Rittersporn, Rudbeckia, Mohn und Mergeriten / Klaus Fußmann
© Kunsthandel Hubertus Hoffschild


Newsmailer Eintrag

Bestellen Sie bitte hier:


Suchen mit Google

Google
WWW
kunstmarkt.com

Robert Irwin gestorben

Robert Irwin ist tot. Der US-amerikanische Installations- und Lichtkünstler starb gestern in Kalifornien. Er wurde 95 Jahre alt. Das teilte die Pace Gallery in New York mit, die Irwins Kunst erstmals 1966 ausstellte. Galerist Arne Glimcher, mit dem Irwin beinahe 60 Jahren eng verbunden war, würdigte sein Schaffen als tiefgreifende künstlerische Erfindung, die Licht und Raum als Schlüsselelemente nutzen. Damit habe sich Irwin einen Ruf als visionäre Figur an der Spitze der „Erlebniskunst“ erworben, die sich als dynamischer Prozess der Interaktion zwischen dem Werk und dem Betrachter versteht. „In unserer 57jährigen Freundschaft haben seine Arbeit und seine Philosophie meine Wahrnehmung erweitert, meinen Geschmack geprägt und mich erkennen lassen, was Kunst sein kann“, so Glimcher weiter.

Robert Irwin, geboren 1928 im kalifornischen Long Beach, studierte zwischen 1948 und 1954 am Otis Art Institute, am Jepson Art Institute und am Chouinard Art Institute in Los Angeles und begann seine künstlerische Laufbahn als Maler mit abstrakt-expressionistischen Werken. Doch schon bald tauchten Zweifel an der Zulänglichkeit des Tafelbildes als Abbild der Realität auf. Fortan arbeitete Irwin mit Plexiglas, transluzenten Stoffen, farbig getönten Gelen, reflektierenden Oberflächen und Leuchtstoffröhren, mit denen er Rauminstallationen gestaltete, und gehörte damit zu den Pionieren der kalifornischen „Light and Space“-Bewegung, zu der ab den 1960er Jahren noch Larry Bell, John McCracken, James Turrell und Doug Wheeler zählten.

Damit löste sich Robert Irwin von der Leinwand, deren Begrenzung und Größe er einengend fand, und suchte nach einer Verbindung seiner Arbeiten mit deren Umgebung. Als Folge gab er 1970 sein Atelier auf und damit auch die Idee von einer durch ihre Objekthaftigkeit definierten Kunst. Seine Kunst hatte sich der der Erscheinung, dem Phänomenalen, verschrieben und bezog die Betrachter*innen als konstituierendes Element mit ein. Von da an realisierte Irwin Installationen, die er als „site-conditioned“ bezeichnete. Anders als Arbeiten, die zwar auf einen spezifischen Ort Bezug nehmen, in ihrer Rezeption als Kunstwerk jedoch immer souverän bleiben, nahmen seine Installationen erst mit dem sie umgebenden Raum und den dort vorherrschenden Konditionen ihre jeweilige Erscheinung an und waren nicht auf einen anderen Ort übertragbar.

Vor allem die Beziehungen zwischen Licht, Raum und Wahrnehmung reizten Robert Irwin immer wieder zu neuen künstlerischen Untersuchungen heraus. „Den Blitz in einer Flasche fangen“ war die Lieblingsmetapher für sein Tun. Seine erste permanente Museumsinstallation war „1° 2° 3° 4°“, die er 1997 für das Museum of Contemporary Art in San Diego schuf. Zehn Jahre später wurde er mit „Light and Space III“ für das Indianapolis Museum of Art beauftragt und ordnete in einem mehrstöckigen Museumsraum Leuchtstoffröhren in einem unregelmäßigen Raster an, das von halbtransparenten Stoffbahnen flankiert wurde. Arbeiten in zahlreichen weiteren Museen folgten.

Irwin zog es auch in die Natur, wo er große Landschaftsgestaltungen realisierte, die erste 1997 für die Central Gardens am J. Paul Getty Center in Los Angeles. Die größte stellte er 2016 für die Chinati Foundation im texanischen Marfa fertig. Seine monumentale architektonische Intervention „untitled (dawn to dusk)“, die ein ehemaliges Armeekrankenhaus neben dem Museum mit langen Korridoren, dunklen Zimmern und hellen Fensterschlitzen sowie deren Licht- und Schattenspiel einbezieht, umfasst sowohl die Innen-, als auch den Außenraum mit arrangierten Grasflächen, Bäumen und einem Meer aus Steinstelen und reagiert auf die westtexanische Landschaft, die Tages- und Jahreszeiten und das Wetter.

Irwins Arbeiten befinden sich vor allem in amerikanischen Museen; in Europa ist er unter anderem im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia in Madrid oder im Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk vertreten. Für das Kraftwerk Berlin entwickelte Robert Irwin zwischen Dezember 2021 und Januar 2022 die Installation „Light and Space (Kraftwerk Berlin)“, sein bis dato größtes Werk in Europa, mit weißen und blauen Leuchtstoffröhren, die auf einer raumhohen zweiseitigen Wand angebracht waren und ein abstraktes flirrendes Lichtmuster in das ehemalige Industriegebäude warfen.


26.10.2023

Quelle: Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

Zurück

Drucken

zurück zur Übersicht


Empfehlen Sie den Artikel weiter:
an




Weitere Inhalte:

Kunstsparte:


Kunst im öffentlichen Raum

Kunstsparte:


Lichtkunst

Kunstsparte:


Installationskunst

Stilrichtung:


Nachkriegskunst

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst

Künstler:

Robert Irwin








News vom 14.10.2024

Greifswald beschließt sein Friedrich-Jahr

Greifswald beschließt sein Friedrich-Jahr

Konstanzer Kunstpreis an Ueli Alder

Konstanzer Kunstpreis an Ueli Alder

Mit Leandro Erlich steht Wolfsburg Kopf

Mit Leandro Erlich steht Wolfsburg Kopf

Plakate von Frauen im Museum Wiesbaden

Plakate von Frauen im Museum Wiesbaden

News vom 10.10.2024

Wien führt Rembrandt und Hoogstraten zusammen

Wien führt Rembrandt und Hoogstraten zusammen

Anita Albus gestorben

Anita Albus gestorben

News vom 09.10.2024

Möbel aus dem Mannheimer Schloss wiederentdeckt

Möbel aus dem Mannheimer Schloss wiederentdeckt

Kunst und Krieg: Daria Koltsova in Goslar

Kunst und Krieg: Daria Koltsova in Goslar

Forensic Architecture mit Alternativem Nobelpreis geehrt

Forensic Architecture mit Alternativem Nobelpreis geehrt

Rembrandt als Lehrer, Stratege und Bestseller in Leipzig

Rembrandt als Lehrer, Stratege und Bestseller in Leipzig

 zur Monatsübersicht





Copyright © '99-'2024
Kunstmarkt Media
Alle Rechte vorbehalten


Impressum





Zum Seitenanfang Magazin

 Amazon export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce  Amazon ebay rakuten yatego meinpaket export/import Schnittstelle xt:commerce u. oscommerce