Rybolowlew und Bouvier beenden Rechtsstreit  |  | Dmitri Rybolowlew zieht seine Klagen gegen Yves Bouvier zurück | |
Nach neun Jahren begleichen der russische Oligarch und Sammler Dmitri Rybolowlew und der Kunsthändler und Geschäftsmann Yves Bouvier ihre internationalen Gerichtsverfahren. Rybolowlew beschuldigte den Schweizer, ihn um 1,1 Milliarden Euro betrogen zu haben, indem er ihm Kunst zu teuer verkauft habe. Die beiden Parteien schlossen nun einen außergerichtlichen Vergleich in allen juristischen Fragen. In der Folge erklärte die Genfer Staatsanwaltschaft das Verfahren Ende letzter Woche als abgeschlossen.
Rybolowlew und Bouvier unterzeichneten eine Geheimhaltungsvereinbarung, die es beiden Seiten untersagt, weitere Informationen zum Vergleich zu geben. David Bitton, der Genfer Anwalt des Schweizers, beschrieb den Vergleich als „einen totalen Sieg“ für Bouvier, da „alle Vorwürfe gegen ihn von den Staatsanwälten auf der ganzen Welt beigelegt wurden“. Kein einziges Gericht habe ein richtiges Verfahren eingeleitet, um die Anschuldigungen gegen seinen Mandanten zu überprüfen. Auch der 1963 in Genf geborene Yves Bouvier zeigte sich erleichtert: sein Name sei nun reingewaschen. „Der heutige Tag markiert das Ende eines neun Jahre langen Alptraums. Gerichte rund um die Welt kamen nun einstimmig zu dem Schluss, dass ich unschuldig bin.“
Der Streit zwischen Rybolowlew und Bouvier nahm 2014 seinen Ausgang. Damals beschuldigte der 1966 im Perm geborene russische Milliardär, der zwischen 2003 und 2014 mit Unterstützung des Kunstberaters 38 Spitzenwerke, darunter Amedeo Modiglianis Gemälde „Nu sur coussin bleu“ von für 118 Millionen US-Dollar, Leonardo da Vincis fragwürdigen „Salvator mundi“ für 127,5 Millionen US-Dollar sowie weitere Kunstwerke von Pablo Picasso, Paul Gauguin, Mark Rothko, Henri Matisse und Auguste Rodin, für rund zwei Milliarden Schweizer Franken erworben hatte, des Betrugs. Laut den Anwälten Rybolowlews soll Bouvier nicht als Vermittler mit einer Provision von zwei Prozent, sondern als Kunsthändler agiert haben, der Eigentümer der Bilder gewesen und deshalb auf eine höhere Marge gekommen sei. Eine erste Klage reichte Rybolowlew 2015 in Monaco ein, weitere folgten dann in Singapur, New York und Hongkong. Hinzu kamen zwei weitere Gerichtsverfahren wegen bandenmäßigen Betrugs und der Geldwäsche gegen Bouvier in Genf. |