Akademie der Künste gegen Berliner Antidiskriminierungsklausel | | Mitglieder der Akademie der Künste unterstützen Aufruf gegen die geplante Antidiskriminierungsklausel in Berlin | |
Mitglieder der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste (AdK) in Berlin schließen sich der Kritik an der Antidiskriminierungsklausel an, die der Berliner Kultursenator Joe Chialo plant. Man teile entschieden die Sorgen und Bedenken, die der Berliner Rat für die Künste, die Koalition der Freien Szene, der bbk Berlin, inm berlin, LAFT Berlin und das Netzwerk Berliner Filmfestivals bereits gegen das Vorhaben des Berliner Kultursenats geäußert haben, heißt es in dem Statement, das unter anderem Monica Bonvicini, Bogomir Ecker, Valie Export, Thomas Florschuetz, Jochen Gerz, Raimund Kummer, Ulrike Rosenbach, Karin Sander, Gregor Schneider, Wolfgang Tillmans, Corinne Wasmuht und Siegfried Zielinski unterzeichnet haben. Die sogenannte Antidiskriminierungsklausel greife administrativ und massiv in die Freiheit der Künste und besonders in die künftigen Kunstförderungen ein.
Mit der neuen Regelung will Joe Chialo präventiv gegen Diskriminierung und Antisemitismus vorgehen und die Vergabe von Fördergeldern an die Antidiskriminierungsklausel binden, der Antragsstellende dann zustimmen müssen. Umstritten ist dabei vor allem die Orientierung an der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Rememberance Alliance (IHRA). Laut den Berliner Künstlerverbänden werde sie kontrovers diskutiert und sei von internationalen Wissenschaftler*innen bereits durch eine alternative Festlegung ersetzt worden. Die Definition sei für Monitoring-Zwecke entworfen worden und als Erkenntnisinstrument für israelbezogenen Antisemitismus gut geeignet, sie sei jedoch nie für eine rechtsverbindliche Verwendung in der Behördenpraxis bestimmt gewesen, heißt es weiter. Zu den weiteren Unterzeichnern des Adk-Statement gehören noch Hubertus von Amelunxen, Richard Deacon, Arnold Dreyblatt, Heinz Emigholz, Ayse Erkmen, Ute Eskildsen, Matthias Flügge, Katharina Fritsch, Ulrike Grossarth, Katharina Grosse, Wulf Herzogenrath, Robert Kudielka, Bjørn Melhus, Nanne Meyer, Marcel Odenbach und Hito Steyerl. |