Pokorny-Preis für Hyunjeong KoHyunjeong Ko hat für ihre herausragende künstlerische Leistung den diesjährigen Preis der Werner-Pokorny-Stiftung erhalten. Die 1991 in Seoul geborene Künstlerin, Absolventin der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste (ABK) Stuttgart, darf sich nun über ein Preisgeld von 5.000 Euro freuen. Im Schaffen der jungen Bildhauerin spielen Motoren eine zentrale Rolle. Während herkömmliche Antriebsmaschinen entwickelt wurden, um das Leben einfacher und effizienter zu gestalten, bewegen sich die Motoren in Kos Installationen ohne klaren Zweck oder Ziel. „Der Motor dient in meinem Werk als Kraftquelle und verändert und bewegt diese auf seine eigene Weise“, so die Künstlerin.
Ähnlich verhält es sich mit den Objekten, die sie in ihren Arbeiten zweckentfremdet und kombiniert, um diesen eine neue Bedeutung zu geben. Für Hyunjeong Ko stehen diese für eine Gemeinschaft von Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund. Ähnlich wie diese Menschen arbeiten auch die Objekte zusammen, um ihre Umgebung zu gestalten; sie erleben dabei sowohl Zusammenhalt als auch Herausforderungen. Die Erkenntnis, dass die Bewegungen ihrer Objekte trotz intensiver Bemühungen des Motors oftmals lediglich zu minimalen Effekten führen, „lässt mich die scheinbare Sinnlosigkeit und damit den verbundenen Nihilismus spüren. Meine Erkundung setze ich dennoch fort, immer auf der Suche nach Antworten und neuen Perspektiven“, sagt Ko.
Hyunjeong Ko absolvierte 2014 den B.F.A. of Sculpture an der Seoul National University. Im Anschluss daran wechselte sie an die ABK Stuttgart in die Klasse von Professor Udo Koch mit einem Schwerpunkt auf Bildhauerei. Nach ihrem Diplomabschluss im Jahr 2020 bewarb sie sich erfolgreich für den dreisemestrigen postgradualen Studiengang „Meisterschüler*in im Weißenhof-Programm der Bildenden Kunst“. Arbeiten von ihr waren in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen, etwa im Kunstverein Böblingen, im Städtischen Museum Engen oder in der Villa Merkel in Esslingen.
Der Werner-Pokorny-Preis wurde 2015 durch die gleichnamige Stiftung ins Leben gerufen und seitdem fast jährlich an Absolvent*innen der ABK Stuttgart vergeben. Gründer und Namensgeber der Stiftung war Werner Pokorny, der von 1998 bis 2013 als Professor für Allgemeine Künstlerische Bildung mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Stuttgarter Kunstakademie lehrte. Die Auszeichnung ging bisher an Julien Viala, Christine Braun, Georg Lutz, das Duo „MAVA“ mit Valentino Biagio und Marlon Lanziner, Suah Im, Sabrina Schray und Helen Weber. |