Eunju Hong erhält Münchner Medienkunstpreis | | Eunju Hong, Joy of the worm, 2023 | |
Der Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz geht in diesem Jahr an Eunju Hong. Die 1993 in Seoul geborene Künstlerin, die sich mit den Auswirkungen neuer Technologien auf die Gesellschaft beschäftigt, hatte sich mit ihrem Projektvorschlag „Somnium“ beworben, für dessen Realisierung ihr nun ein Preisgeld von 5.000 Euro zur Verfügung steht. Hierbei greift die Video- und Medienkünstlerin, die zunächst an der Korea National University of Arts und seit 2019 an der Akademie der Bildende Künste München bei Julian Rosefeldt studiert hat, auf das gleichnamige Buch des deutschen Astronomen Johannes Kepler aus dem Jahr 1609 zurück. Darin wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der mit seiner Hexenmutter eine Reise zum Mond unternimmt. In „Somnium“, der als einer der ersten Science-Fiction-Romane gilt, beschreibt Kepler nicht nur seine interplanetare Vision, sondern setzt sich auch mit den Hexenvorwürfen gegen seine eigene Mutter auseinander. Eunju Hong plant eine experimentelle Videoinstallation, die sich auf die Beziehung der zwei Individuen in einem intimen Raum konzentriert. Dabei will sie verschiedene optische Instrumente zum Einsatz bringen.
Der Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz ist eine Kooperation zwischen der Akademie der Bildenden Künste München und der Sammlung Goetz. Er soll den künstlerischen Nachwuchs im Bereich Medienkunst fördern, die Schaffung neuer Werke unterstützen und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit stärken. Über die Vergabe des Preises entschied eine Jury, die aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sammlung Goetz, der Akademie der Bildenden Künste München, der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz sowie externen Kunstexpertinnen besteht. Neben dem Preisgeld darf sich Eunju Hong auch über eine Ausstellung in der Münchner Akademie Galerie im September freuen. |