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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

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Marktberichte

Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Viel Italienisches mischt sich unter die Gemälde Neuerer Meister im Dorotheum, aber auch andere Länder Europas sollen in Wien für Furore sorgen

Ein besonderes Naturschauspiel



Theodor von Hörmann,  Eisschollen am Ufer der Thaya, 1891

Theodor von Hörmann, Eisschollen am Ufer der Thaya, 1891

1890 ließ sich Theodor von Hörmann überraschend im südmährischen Znaim nieder, damals noch Teil des österreichischen Kaiserreiches und gut an Wien angebunden. Ein weiter Weg lag hinter ihm, vom ausgebildeten Offizier über den Autodidakten der Malerei, der kurzzeitig an der Wiener Akademie studiert hatte, bis zu den fruchtbaren und inspirierenden Jahren in Paris zwischen 1886 und 1890, die ihm die malerische Freiheit und Vielfalt der impressionistischen Naturerfassung näherbrachten. In Znaim suchte Hörmann wohl Ruhe und Natur, sein eigenes kleines Barbizon. In den folgenden fünf Jahren, die letzten seines zu kurzen Künstlerlebens, entstanden Hauptwerke nicht nur seiner Kunst, sondern auch der österreichischen Malerei an der Schwelle zur Moderne, zur Secession, dessen Vordenker und Initiator Hörmann laut dem Kritiker Hermann Bahr war.


Im März 1891 begab sich Theodor von Hörmann in Znaim an das Ufer der Thaya, um das faszinierende Schauspiel der mächtigen, an das Ufer gezogenen Eisblöcke inmitten einer erwachenden Natur vor der Kulisse der Stadt festzuhalten. Er malte zunächst zwei kleine Bilder auf Holz; eines davon gehört zur Sammlung des Belvedere und zeigt die Landschaft noch nebelverhangen. In einem dritten, wohl im Atelier entstandenen Leinwandgemälde hat er die Natur mit ihren noch kahlen Bäumen in das wärmende Licht der Sonne und in einen goldbraunen Ton getaucht. Die „Eisschollen am Ufer der Thaya“ bezeichnet das Dorotheum in Wien als vielleicht eines der letzten Hauptwerke Hörmanns, das auf dem Markt angeboten werden kann, und hat es mit einer Bewertung von 160.000 bis 250.000 Euro auf die vorderen Plätze seiner Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ gehoben.

Auch der Italiener Fausto Zonaro begab sich 1891 auf unbekanntes Terrain und zog nach Istanbul, wo er 1896 zum offiziellen Maler am Hof von Sultan Abdülhamid II. ernannt wurde, zu einem gefragten Orientmaler avancierte und Szenen aus der osmanischen Hauptstadt illustrierte. Dazu gehört seine elegante junge Frau, die in einem kleinen Boot auf dem Bosporus schippert und dabei eine Langhalslaute zupft. Mit 240.000 bis 280.000 Euro hat das Dorotheum hier den Tageshöchstpreis im Visier. Weitere Orientalisten schließen sich mit pittoresken Schilderungen für ein europäisches Publikum an, darunter Franz Xaver Kosler mit einem sonnigen Markttag in Kairo (Taxe 80.000 bis 100.000 EUR) oder Alphons Leopold Mielich, der „Im alten Mostichviertel von Bulah in Cairo“ ebenfalls einen Obststand aufgebaut hat (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR). Nikanor Chernetsov gewährt uns dann einen Blick in den Innenhof der Moschee der Derwische in Kairo und hat den dortigen Khabanija-Brunnen auf seinem Gemälde aus dem Jahr 1853 ins Zentrum gerückt (Taxe 16.000 bis 20.000 EUR).

Ein weiteres Sehnsuchtsland für viele Nordeuropäer war und ist Italien. Überquert man die Alpen, kann sich als erstes wie bei Giorgio Belloni ein weites sommerliches Panorama des Lago di Lugano zwischen Lanzo d’Intelvi und Porlezza (Taxe 34.000 bis 38.000 EUR) oder wie bei Cesare Maggi der verschneite sonnige Wintertraum am Passo Tre Croci in den Ampezzaner Dolomiten auftun (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR). Robert Russ hat um 1907 vor allem die blühende Natur nebst zwei kleinen Personen in seiner „Italienischen Pergola“ verewigt (Taxe 40.000 bis 70.000 EUR), Anton Romako einen jungen italienischen Schafhirten mit seinem Hütehund fast formatfüllend ins Bild gerückt (Taxe 60.000 bis 100.000 EUR), und Alfred Zoff hielt sich gegen 1905 auf Capri auf, um dort eine unspektakuläre Küstenpartie bei niedrig stehender Sonne zu entwerfen (Taxe 12.000 bis 18.000 EUR).

Bei Eugen von Blaas stehen meist junge schöne Venezianerinnen im Mittelpunkt, wie er sie 1883 nach dem Kirchgang nebst einem Knaben und einer verhärmten Alten auf der Treppe eingefangen hat (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR). Gebürtiger Venezianer war Beppe Ciardi, der einen jungen Gondoliere auf den Weiten der Lagune bei der Überfahrt mit seiner Schafherde an einem sonnigen Tag sah (Taxe 40.000 bis 60.000 EUR). An Motiven aus der Serenissima schließen sich unter anderem Giuseppe Gavagnin mit einer Nahsicht auf den Markusdom samt einigen Personen beim Lustwandeln von 1865 (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR), Antonietta Brandeis mit einigen Booten an einer der Nebeninseln der Lagune (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR), Rudolf Ribarz mit seiner unprätentiösen Sicht auf eine Anlegestelle in Chioggia von 1872 (Taxe 12.000 bis 15.000 EUR) oder Pietro Fragiacomo mit einem einsamen Fischer in seinem Boot weit vor der Stadt an (Taxe 6.000 bis 8.000 EUR).

Auch Französisches kommt in der Versteigerung nicht zu kurz. Da gibt es vorerst einen wunderbaren atmosphärischen Abend in Jean-Baptiste Camille Corots Gemälde „La Remise du Bateau“ von 1872, das einmal schon zur illustren Sammlung Georg Schäfer gehörte (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR), dann Alfred de Dreux’ „Le Lad Blanc et ses Chevaux“, bei dem der Pferdemaler einen Moment der Pause im Gebirge, aber auch die enge Beziehung zwischen dem Stallburschen und seinen Tieren einfing (Taxe 70.000 bis 90.000 EUR). Der gebürtige Mähre Jan Šafarík ließ sich vom pulsierenden Leben der Metropole Paris begeistern und malte mit entsprechend schnellem und vibrierendem Pinselstrich seinen Blick auf die Porte Saint-Martin und den gleichnamigen Boulevard (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR).

Historistisch und dramatisch wird es bei dem Engländer Edmund Blair Leighton: in seiner Renaissance-Szene ersticht ein erzürnter Ehemann den Beichtvater seiner Frau, die sich erschrocken die Haare rauft. Mit solchen Gemälden wie „The Confessional“ von 1886 wollte Leighton die Emotionen der Betrachter anstacheln (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR). Wie angenehm ruhig liegt dagegen bei Tina Blau der kleine Kanal neben der Mühle „De Nachtegaal“ an dem noch ländlichen Noordendijk in Dordrecht (Taxe 60.000 bis 80.000 EUR), ebenso der Jagdhund des Grafen Ersterházy am Bach auf einer Holztafel Ferdinand Georg Waldmüllers aus dem Jahr 1823 (Taxe 35.000 bis 45.000 EUR). Etwas unruhiger wird es bei Marie Egner, wenn sie ihren Blick ausschnitthaft auf die Meeresbrandung in Istrien richtet (Taxe 30.000 bis 40.000 EUR).

Die Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ beginnt am 25. April um 18 Uhr. Die Besichtigung ist bis zum Auktionsbeginn täglich von 10 bis 18 Uhr möglich. Der Internetkatalog listet die Werke unter www.dorotheum.com.

Kontakt:

Dorotheum

Dorotheergasse 17

AT-1010 Wien

Telefon:+43 (01) 515 60 0

Telefax:+43 (01) 515 60 443

E-Mail: client.services@dorotheum.at

Startseite: www.dorotheum.com



23.04.2024

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Johannes Sander

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25.04.2024, Gemälde des 19. Jahrhunderts

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Zuschlag: 80.000,- EURO

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Jan Šafarík,  Paris. Blick auf die Porte Saint-Martin und den Boulevard Saint-Martin

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Eugen von Blaas,  Junge Venezianerin auf der Kirchtreppe, 1883

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