Hamburger Kupferstichsammlung ist online | | nach Marten de Vos, Titelblatt des achtteiligen Zyklus „Der Lauf der Welt“, um 1630 | |
Die Digitalisierung der Kupferstichsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ist abgeschlossen. Nach sechs Jahren stehen nun 3.200 Blätter vom 15. bis zum 19. Jahrhundert für Interessierte sowie der kunsthistorischen Forschung und Lehre zur Verfügung. Zu den ältesten Blättern der Sammlung gehören Druckgrafiken von Albrecht Dürer und Lucas Cranach d.Ä. Aber auch die italienischen, niederländischen und französischen Schulen sind vertreten, unter anderem mit Werken von und nach Pieter Bruegel d.Ä., Marten de Vos, Peter Paul Rubens, Jacques Callot, Jean-Antoine Watteau, Stefano della Bella oder Guido Reni. Bei der Erfassung wurden zudem seltene Abzüge und zuvor nicht dokumentierte Bearbeitungen von Kupferstichen entdeckt.
Die Kupferstichsammlung in der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek geht auf den Philologen Johann Christian Wolf zurück, der ab 1725 Professor am akademischen Gymnasium war und 21 Jahre später auch die Leitung der Bibliothek übernahm. Im 19. Jahrhundert wurde sie dann durch weitere Stiftungen und Vermächtnisse ergänzt, nicht zuletzt durch den Senator Johann Georg Mönckeberg und den Porträtmaler Christoffer Suhr. Damit ist die Kollektion auch ein Zeugnis für das Kunst- und Sammelinteresse des Hamburger Bürgertums. Im Portal „Hamburger Kulturgut Digital“ können alle Arbeiten der Sammlung nun online recherchiert, betrachtet und heruntergeladen werden. Auch in das „Graphikportal“, eine internationale kunsthistorische Fachdatenbank für Zeichnungen und Druckgrafik, werden die Digitalisate und Daten ausgespielt, um sie für die sammlungsübergreifende Recherche zur Verfügung zu stellen.
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