Stölzl-Schenkung für Dessauer Bauhaus  | | Gunta Stölzl, o. T. (Landschaft mit Bergen), 1915/19 | |
Ariel Aloni, der Enkel der Bauhaus-Meisterin Gunta Stölzl, hat der Stiftung Bauhaus Dessau die Sammlung Yael Aloni übergeben. Die „Yael Aloni Collection“ umfasst 35 Arbeiten von Gunta Stölzl und drei von Monica Bella Ullmann-Broner. Stölzls Malereien sind ihrem Frühwerk zuzurechnen, entstanden überwiegend zwischen 1915 und 1919 und zeigen vor allem Landschaften, ländliche Szenen und Stadtansichten. Yael Aloni, die Tochter von Gunta Stölzl, bewahrte diese Werke ihrer Mutter 40 Jahre lang auf. Zeichnungen Ullmann-Broners, einer Schülerin von Gunta Stölzl am Bauhaus Dessau, ergänzen das Konvolut und sind die ersten Arbeiten der 1905 in Nürnberg geborenen Textilkünstlerin für die Dessauer Sammlung.
Die Stiftung Bauhaus Dessau schreibt: „Die Schenkung Ariel Alonis ermöglicht einen neuen, tiefgründigen Einblick in Gunta Stölzls künstlerische Entwicklung. Sie bezeugt ihr Verständnis von Farbwirkung, Bild- und Formsprache, die in diesen frühen Arbeiten bereits angelegt ist und welche sie meisterhaft in ihren am Bauhaus Dessau entstandenen künstlerischen Webarbeiten in abstrakte Formen transferierte.“ Darüber hinaus betont die Stiftung den Wert des Frühwerks, das nicht nur für die Stiftung selbst, sondern auch für die Forschung relevant ist.
Gunta Stölzl wurde 1897 in München geboren und studierte an der dortigen Kunstgewerbeschule. 1919 ging sie an das Bauhaus in Weimar, wo sie erste textile Arbeiten fertigte. Der Unterricht bei Paul Klee und Wassily Kandinsky hatte großen Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung. Stölzl war die einzige Frau am Bauhaus Dessau, die den Titel „Meisterin“ tragen durfte; sie wurde als Leiterin der Weberei am Bauhaus bekannt, war aber auch als Malerin tätig. 1937 wurde Stölzl auf der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet. Ende der 1950er Jahre nahm das Museum of Modern Art in New York einen ihrer Wandbehänge in seine Sammlung auf, Ende der 1960er Jahre erwarb das Victoria and Albert Museum in London eine Vielzahl ihrer Stoffe. |
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