Offener und sozialer durch Kunst | | Mitglieder des Kuratoriums des Dom Museum Wien und Forscher*innen der Universität Wienbegutachten Kunstwerke aus der Ausstellung „Zeig mir deine Wunde“ | |
Forschende der Universität Wien haben herausgefunden, dass Kunstausstellungen Menschen empathischer machen können. Die Studie sei einer der „ersten Belege dafür, dass selbst ein kurzer Besuch einer Ausstellung, insbesondere einer Ausstellung, die zeitgenössische Kunst zur Bewältigung einer neuen gesellschaftlichen Herausforderung einsetzt, eine spürbare und dauerhafte Veränderung bewirken kann“, erklärt Matthew Pelowski von der Wiener Fakultät für Psychologie. Die Studie sei ein spannender Beweis für die Art von Rolle, die die Kunst in der Gesellschaft spielen könnte. In Zusammenarbeit mit dem Dom Museum Wien wurde untersucht, ob und wie lange Kunstschauen eine positive psychologische Wirkung entfalten könnten. Dazu fragte das internationale Forschungsteam unter den Besucher*innen der Ausstellung „Zeig mir deine Wunde“, die von Johanna Schwanberg und Klaus Speidel im Dom Museum kuratiert wurde, nach deren persönlichen Erfahrungen.
Die Studie verlief in zwei separaten Testungen. Personen, die zufällig am Museum vorbeiliefen, wurden zunächst mit Freikarten zur Teilnahme an der Studie angeworben, bevor sie eine Reihe von Fragen beantworten sollten. Der Fragebogen erfasste die empathischen Fähigkeiten der Probanden und deren Gefühle von Fremdenfeindlichkeit oder ihre Bereitschaft, Flüchtlinge in ihrem Land aufzunehmen. Die Fragen wurden nach dem Besuch der Ausstellung wiederholt und wiesen in der Regel verbesserte Ergebnisse auf. Der zweite Test der Studie fand per App eine Woche nach dem Museumsbesuch statt. Damit gelang es, nachzuweisen, dass die Mehrheit auch Tage später bemüht war, sozialer und offener zu denken und zu handeln. Die Zusammenarbeit zwischen der Fakultät für Psychologie und dem Dom Museum soll auch in Zukunft weitergeführt werden. So ist für die laufende Schau „Being Mortal/Sterblich sein“ eine Studie geplant, die untersucht, wie Individuen und die Gesellschaft mit der Sterblichkeit umgehen. |