Kasper König ist tot  |  | Der renommierte Kurator Kasper König ist gestorben | |
Der Kurator und Museumsmann Kasper König ist am vergangenen Freitag im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben. Das teilte das Kölner Museum Ludwig mit, das König von 2000 bis 2012 leitete. Als einer der wichtigsten Ausstellungsmacher habe er den Kunstdiskurs der vergangenen fünf Jahrzehnte wie kaum ein anderer geprägt und die Entwicklung des Hauses entscheidend beeinflusst, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Bereits mit 23 Jahren organisierte Kasper König seine erste Museumsausstellung mit Claes Oldenburg in Stockholm - ohne formale Ausbildung. Später kuratierte unter anderem die große, viel beachtete Schau „Westkunst“ in Köln oder 1984 „Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst“ in Düsseldorf.
Kasper König war neben Klaus Bußmann einer der Initiatoren der seit 1977 alle zehn Jahre stattfindenden großen Freiluftausstellung Skulptur Projekte in Münster, die er zuletzt 2017 leitete. Zudem war er für die Kunstprojekte bei der Expo 2000 in Hannover verantwortlich. 1988 wurde König als Professor an die Städelschule in Frankfurt am Main berufen, die er später auch als Rektor leitete und in dieser Funktion Gründungsdirektor der Ausstellungshalle Portikus in Frankfurt war. 2014 kuratierte er die viel diskutierte 10. Manifesta in St. Petersburg. In seiner Monopol-Kolumne „Im Speisewagen“ berichtete er mehrere Jahre lang von seinen Reisen durch die Kunstwelt. König erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2009 den „Lifetime Achievement Award“ des New Yorker Guggenheim Museums für seine „bahnbrechenden Ausstellungen“ im Museum Ludwig. 2013 nahm König im Rahmen des 4. Kölner Kulturpreises den Ehrenpreis des Kölner Kulturrates für seine „kenntnisreiche Leitung und Realisierung herausragender Ausstellungen“ entgegen.
„Kasper König war einer der ganz Großen im Kunstbetrieb. Mit seiner Kenntnis, seinem Urteilsvermögen und seiner Unbestechlichkeit hat er das Museum Ludwig wieder auf Weltniveau gehoben“, würdigte der amtierende Museumsdirektor Yilmaz Dziewior den Verstorbene. Auch Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, äußerte sich zum Tod Königs: „Kaum jemand hat die zeitgenössische Kunst als Kurator so sehr geprägt wie er, in Deutschland wie international“, sagte er. „Kasper König wird nur schwer zu ersetzen sein, wir werden ihn vermissen und seine Leistungen immer im Gedächtnis bewahren.“ |