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Wien präsentiert den Architekten und Designer Carl Auböck

in der Ausstellung „Vom Besteck zur Fertighaussiedlung: Der Architekt und Designer Carl Auböck (1924-1993)“

Carl Auböck III sticht aus der Auböck-Designdynastie mit seiner Leidenschaft für die Architektur hervor. Diese steht nun im Fokus der Schau „Vom Besteck zur Fertig¬haus¬siedlung: Der Architekt und Designer Carl Auböck (1924-1993)“ im Architekturzentrum Wien. Anlässlich seines 100. Geburtstags und der Aufnahme seines Nachlasses in die Sammlung bietet die Ausstellung einen doppelten Einblick, sowohl in Auböcks Werk als auch in die Sammlungsarbeit des Architekturzentrums. Die Kuratorinnen Sonja Pisarik und Monika Platzer haben die Präsentation wie eine überdimensionale Archivbox gestaltet, die Originalmaterialien aus Auböcks Leben und Schaffen zeigt. Besucher*innen können in Pläne, Skizzen, Fotos und weitere Fundstücke des Archivs eintauchen. Gezeigt werden Designentwürfe, Skizzen, Ansichten und Fotografien von Auböcks Bauten sowie deren Grund- und Aufrisse. Die Ausstellung reicht von Skianzügen bis hin zu Gläsern, legt jedoch den Schwerpunkt auf Auböcks architektonisches Schaffen.

Carl Auböck absolvierte mehrere handwerkliche Ausbildungen und ein Architekturstudium an der TH Wien, bevor er Anfang der 1950er Jahre in die USA ging. Dort studierte er am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston und kam mit Vertreter*innen der internationalen Moderne in Kontakt. Die in den USA erlernten Methoden der seriellen Vorfertigung von Gebäuden und Bauteilen prägten nach seiner Rückkehr seine Wohnbauten in Wien. So gestaltete Auböck 1953/54 mit Roland Rainer in der Veitingergasse eine Musterfertighaussiedlung in Holztafelbauweise mit vorfabrizierten Installationswänden und Wohnküchen. Programmatisch ist zudem die mit Adolf Hoch und Carl Rössler um 1960 konzipierte Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in der Vorgartenstraße: Bautechnische Innovationen, eine moderne Gebäudeinfrastruktur mit Zentralheizungen und Personenaufzügen und die Einführung des „amerikanischen Grundrisses“, bei dem man die Schlafräume mit Bad über einen Zwischenflur vom Wohnzimmer aus betritt, sorgten für internationales Flair. Der Entwurf für Auböcks einzigen Sakralbau, die Pfarrkirche Mariä Namen in Möllersdorf, wird in der Ausstellung ebenfalls präsentiert.

Aber auch der Designer Carl Auböck kommt nicht zu kurz. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ließ er sich als Lehrling im Betrieb seines Vaters als Gürtler und Ziseleur ausbilden und entwarf etwa als Mitarbeiter im Atelier von Erich Boltenstern die Türgriffe der Wiener Staatsoper. Ab den 1970er Jahren konzentrierte er sich auf das industrielle Produktdesign und übertrug die hohen Qualitätsmaßstäbe der handwerklich gefertigten Unikate aus dem elterlichen Betrieb auf die Serienproduktion. 1977 wurde Auböck als Professor an die Hochschule für Angewandte Kunst für Produktgestaltung & Metall berufen und leitete dort bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1993 Tod die Meisterklasse. Für seinen umfassenden Architektur- und Gestaltungsansatz prägte er einmal das Diktum: „Es ist egal, ob man einen Stadtteil oder ein Essbesteck entwirft, es ist beides Design.“

Die Ausstellung „Vom Besteck zur Fertighaussiedlung: Der Architekt und Designer Carl Auböck (1924-1993)“ ist bis zum 4. November zu sehen. Das Architekturzentrum Wien ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro.

Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1
A-1070 Wien
Telefon: +43 (0)1 – 522 31 15


06.09.2024

Quelle: Kunstmarkt.com/Lisa Steeb

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Carl Auböck III, um 1980
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Carl Auböck III, Pfarrkirche Möllersdorf, NÖ, 1967
Carl Auböck III, Pfarrkirche Möllersdorf, NÖ, 1967

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Carl Auböck III, Pfarrkirche Möllersdorf, NÖ, 1967
Carl Auböck III, Pfarrkirche Möllersdorf, NÖ, 1967

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Carl Auböck III, Haus Gallet, Union Town, Pennsylvania, USA, 1952
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Carl Auböck III, Haus Fillitz, Hinterbrühl, NÖ, 1967
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