Nach Antisemitismuskritik: Ausstellung in Bochum abgesagt | | Der Bahnhof Langendreer im Bochum sagt die Ausstellung zu Mohammed Al-Hawajris Zyklus „Guernica Gaza“ ab | |
Schon bei der Documenta Fifteen im Jahr 2022 stand die Bilderserie „Guernica Gaza“ von Mohammed Al-Hawajri im Zentrum der Antisemitismusvorwürfe gegen die Kasseler Weltkunstschau. Nun sollte das Werk des 1976 geborenen palästinensischen Künstlers im Bahnhof Langendreer im Bochum erneut präsentiert werden und ab dem Wochenende „Diskursräume zum Thema Nahostkonflikt“ eröffnen. Doch daraus wird nun nichts. Nach Kritik seitens der Stadt Bochum hat die Leitung des soziokulturellen Zentrums die bis zum 28. September geplante Ausstellung abgesagt. Die öffentliche Diskussion habe zur Erkenntnis geführt, dass man die eigentlichen Ziele der Schau nicht mehr erreichen könne, teilte die Leitung des Bahnhofs Langendreer mit. Vielmehr sei zu befürchten, dass eine Durchführung der Ausstellung zu einer Verhärtung der Positionen beitragen werde. Außerdem habe es Sicherheitsbedenken bei der Präsentation von Al-Hawajris „Guernica Gaza“ gegeben.
Die Stadt Bochum ließ wissen, dass sie „nicht in die inhaltliche Ausgestaltung der Formate, Themen und Programme“ des Bahnhofs Langendreer eingreife. „Aber natürlich werden wir – wenn nötig – Position beziehen. In diesem Fall ist das mehr als nötig“, erklärte der Bochumer Kulturdezernent Dietmar Dieckmann und verwies darauf, dass diese Ausstellung antisemitischen Ressentiments Vorschub leiste. „Vor dem Hintergrund der Brisanz und Komplexität gerade dieses hochsensiblen Themas halte ich eine solch einseitige Besetzung und Sichtweise auf das Thema Gaza für völlig inakzeptabel. Im Namen der Stadt Bochum distanziere ich mich ausdrücklich von den Ausstellungsplänen des Bahnhofs Langendreer und halte es für angemessen, diese Ausstellung nicht durchzuführen“, so Dieckmann abschließend. |