Lehmbruck-Preis für Anish Kapoor | | Anish Kapoor erhält den Wilhelm-Lehmbruck-Preis 2025 | |
Der Wilhelm-Lehmbruck-Preisträger 2025 heißt Anish Kapoor. Die Stadt Duisburg und der Landschaftsverband Rheinland ehren damit den indischen Bildhauer für seine „höchste Exzellenz, mit der seine oft raumsprengenden Skulpturen neue Dimensionen der menschlichen Wahrnehmung erschließen“. Er sei einer der bedeutendsten und innovativsten Künstler seiner Generation, würdigte die Juryvorsitzende Söke Dinkla, Direktorin des Duisburger Lehmbruck Museums, den 1964 in Mumbai geborenen Kapoor. „Mit großer Imaginationskraft erweitert er unsere Vorstellung des Möglichen und fordert alle unsere Sinne heraus. Es ist die Magie der monochromen, symbolgeladenen Farben, spiegelnden Oberflächen und monumentalen Formen, die das Werk Anish Kapoors einzigartig macht.“ Dem stimmte der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link zu: „Mit Anish Kapoor würdigen wir einen Bildhauer, der große, oft begehbare Skulpturen schafft. Er eröffnet uns damit neue Welten, neue Erfahrungen und er bringt uns dazu, unsere Perspektive immer wieder zu wechseln.“
„Was Anish Kapoors Skulpturen vor allem auszeichnet, ist die große Sensibilität, mit der er Materialien so bearbeitet, dass seine Werke eine einzigartige körperliche und geistige Resonanz entfalten“, führte Söke Dinkla weiter aus. „Die glänzenden Oberflächen von Werken wie der ‚Cloud Gate‘ erfüllen den Menschheitstraum, den Himmel auf die Erde zu holen. Mit Wagemut und visionärer Kraft schafft Anish Kapoor imposante Werke, die Gegensätze in sich vereinen: Sie sind hart und weich, faktisch und illusionistisch, einfach und komplex zugleich.“
Bereits mit sechszehn Jahren verließ Anish Kapoor 1970 sein Heimatland Indien, lebte zunächst in Israel und zog 1973 weiter nach London, wo er am Hornsey College of Art und später am Chelsea College of Art and Design studierte. Bei seinen oft raumgreifenden Skulpturen im Innen- und Außenraum verwendet er zahlreiche unterschiedliche Materialien, wie Farbpigmente, Wachs, PVC, Silikon, Stein, Stahl, Fiberglas, Gaze, Holz, Erde oder Harz, und setzt sie mit hoher technischer Meisterschaft und Präzision um. Neben Werken im öffentlichen Raum ist das Kunst Kapoors fester Teil von Museen weltweit, beispielsweise dem Museum of Modern Art in New York, der Tate Modern in London, der Kunststiftung Prada oder dem Guggenheim Museum in Bilbao. Seit dem Jahr 2000 befindet sich Kapoors Skulptur „White Dark V“ im Duisburger Lehmbruck Museum. Kapoor hatte bereits zahlreiche Einzelausstellungen, darunter in der Kunsthalle Basel (1985), im Tel Aviv Museum of Art (1993), im Berliner Gropiusbau (2013), im Schloss Versailles (2015) oder im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal (2022).
Der Wilhelm-Lehmbruck-Preis, der erstmals 1966 an Eduardo Chillida verliehen wurde, wird in der Regel alle fünf Jahre ausgelobt. Er ist mit einem Betrag in Höhe von 10.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Lehmbruck Museum sowie einer begleitenden Publikation verbunden. Die weiteren bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger waren Janet Cardiff und George Bures Miller (2020), Rebecca Horn (2017), Reiner Ruthenbeck (2006), Nam June Paik (2001), Richard Long (1996), Richard Serra (1991), Joseph Beuys (1986), Claes Oldenburg (1981), Jean Tinguely (1976) und Norbert Kricke (1971). |