Zukunft der Kunsthalle Baden-Baden ungewiss | | Çagla Ilk befürchtet die Abwicklung der Kunsthalle Baden-Baden | |
Wird die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden in ihrer jetzigen Form fortbestehen? Die Frage stellt sich derzeit deren Leiterin Çagla Ilk. Grund dafür sind die Pläne des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, die Kunsthalle während der Generalsanierung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe ab Herbst 2025 zu dessen „Interimsspielstätte“ zu machen. Das teilte Kunststaatssekretär Arne Braun am vergangenen Freitag mit. Laut Braun wird nach dem Ausscheiden von Ilk zum 30. April 2025 die Kunsthalle Baden-Baden für eine Übergangszeit keine neue eigene Direktion erhalten. Mit Bezug auf die Tradition des Hauses sollen während der Interimsphase auch zeitgenössische Positionen eine Rolle spielen. Ein Konzept für die Programmgestaltung will er gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunsthalle Baden-Baden in naher Zukunft besprechen.
Für Çagla Ilk kam diese Entscheidung überraschend: Sie wurde erst am 17. September darüber informiert. Details dieser konzeptionellen Neuausrichtung und die Konsequenzen für das Team sind ihr zur Zeit nicht bekannt. Mit der Umwandlung der Kunsthalle in eine „Interimsspielstätte“ müsse ein Ort der Kunst, der Demokratiebildung, ein Raum für die kontroversen Diskussionen der Gegenwart einer „Präsenz bedeutender kunst- und kulturhistorischer Sammlungen“ weichen. In einer Stellungnahme machte Ilk ihrem Unmut inzwischen Luft: „Die Kunsthalle Baden-Baden ist seit 115 Jahren ein Ort der zeitgenössischen Kunst, eine prägende Institution für die gesamte Region und darüber hinaus. Dass so ein Haus geschlossen wird für eine andere Institution, ist ein beispielloser Akt. Die Entscheidung ist extrem traurig und problematisch; gerade auch angesichts der Zeiten, in denen wir leben. In großen Metropolen hat die zeitgenössische Kunst ihr Publikum, aber in kleinen Städten braucht es genau solche Institutionen wie die Kunsthalle als Orte der Diskurse und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Dass diese Entscheidung getroffen wurde, ist fatal und ein großer Verlust für die deutsche Kulturgeschichte.“ In dem Vorhaben des Kunstministeriums sieht Ilk daher die „Abwicklung einer historisch wichtigen und lokal stark verwurzelten Einrichtung“. |