Eiserner Vorhang von Pipilotti Rist in Wien | | Pipilotti Rist, Bauchhöhle überfliegt Staumauer, 2024 | |
Pipilotti Rist hat den 27. Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper gestaltet. Ihre Arbeit „Bauchhöhle überfliegt Staumauer“ wird bis Ende Juni 2025 die Bühne der Staatsoper vor und nach den Aufführungen sowie in den Pausen verhüllen. Seit 1998 verwandelt die Staatsoper die Brandschutzwand zwischen Bühne und Zuschauerraum unter dem Titel „Eiserner Vorhang“ in einen temporären Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. „Bauchhöhle überfliegt Staumauer“ zeigt ein surreal-technisches Standbild aus einem nur 22 Sekunden langen Video, einer älteren Arbeit von Pipilotti Rist. Dort rahmen rot-grün-blaue, schroffe Berge einen See, während im Vordergrund ein grauer Querschnitt eines Bauches auf die glatt angeschnittene Wasseroberfläche zufliegt. Die 62jährige Künstlerin widmet die Arbeit, die sich laut Rist „wie ein Schwall geistiger Energie“ auf das Publikum übertragen soll, ihrem verstorbenen Vater. Dieser sei ein langjähriger Stamm-Stehgast der Wiener Staatsoper gewesen.
Die Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“ ist ein Projekt von „Museum in Progress“ in Kooperation mit der Wiener Staatsoper und der Bundestheater-Holding. Die großformatigen Bilder, die die Künstler*innen für dafür anfertigen, werden nach innovativen Verfahren produziert und installiert. Die Herstellung erfolgt auf einem PVC-Netz, das durch Magnete fixiert wird, sodass der originale Eiserne Vorhang darunter, der in Wien zudem denkmalgeschützt ist, nicht beschädigt wird. Im letzten Jahr hatte Anselm Kiefer das Format bestritten. Weitere Teilnehmer*innen waren unter anderem John Baldessari, Thomas Bayrle, Tacita Dean, Cao Fei, Christine und Irene Hohenbüchler, Joan Jonas, Jeff Koons, Maria Lassnig, Rirkrit Tiravanija, Rosemarie Trockel, Cy Twombly oder Kara Walker. |