Arne Quinze macht in Koblenz eine verborgene Schönheit offenbar | | Arne Quinze in seinem Atelier vor „Ariel’s Secret“ von 2024 | |
Das Ludwig Museum in Koblenz präsentiert in der Schau „Hidden Beauty“ neue Werke von Arne Quinze, die die Natur und ihre überbordende, aber oft bedrohte Schönheit zum Thema haben. In diesen Arbeiten setzt sich der belgische Künstler mit der Beziehung zwischen Natur und Mensch und der Frage auseinander, ob wir uns als Erdenbewohner weiter von der Natur entfremden oder neue Verbindungen mit ihr eingehen werden. Quinzes Schau gliedert sich in eine Installation und in eine Reihe großformatiger Gemälde, die erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die skulpturalen Elemente der Installation vereint er mittels einer KI-gesteuerten vierachsigen Video-, Audio- und Licht-Multimediatechnik zu einem immersiven Gesamtwerk, in dem Menschen und Pflanzen eine fantastische Symbiose eingehen. Ein üppiger bunter und expressiver Farbfluss, der zunächst abstrakt wirkt, bis sich die vegetabilen und blumenartigen Formen als blühende Pflanzen entpuppen, charakterisiert die oft wandfüllenden Gemälde.
Arne Quinze, 1971 in Gent geboren, ist beeinflusst von der Undergroundkultur der 1980er Jahre, von experimenteller elektronischer Musik sowie von der Manga-Anime-Kultur und verschmilzt gerne die Lebendigkeit des digitalen Zeitalters mit der Vielfalt der Natur. Der nie formal ausgebildete Multimedia-Künstler hat schon häufiger städtische Räume mit seinen Skulpturen und Installationen verwandelt. In der Schau „Hidden Beauty“ möchte Quinze, der seine Karriere als Graffitikünstler in Brüssel begann, laut eigner Aussage „tief in die verborgene Schönheit der Natur eintauchen. Ich funktioniere als Archivar der Natur und dokumentiere akribisch das empfindliche Gleichgewicht der Existenz – von der leuchtenden Blüte bis zum unvermeidlichen Verfall. Im Kern von ‚Hidden Beauty‘ liegt eine tiefe Wahrheit: dass die Natur der ultimative Künstler ist und die Menschheit ihr bescheidener Interpret.“
In seinen Gemälden verschmelzen lockerer Farbauftrag und Formgestaltung mit teils abstrakten Hintergründen, etwa in „Ariels Secret“ von 2024. Das zeitgleich gemalte „Nocturna Strain“ erinnert an ein Echo der späten Seerosenbilder von Claude Monet. Es ist der Eindruck der sich verflüssigenden Farbe, die aus den Blättern der Astzweige in das Wasser und weiße Seerosen übergeht, der an die Monet-Serien denken lässt. In „Meleagris Glen“ verdichtet sich die fast flüssige Farbe zu pflanzenartigen Formen. Über das Medium der Farbe gehen die Pflanzen hier in einer ästhetischen Auflösung in ihren Verfall über. Seine Skulpturen der Serie „Lupine“ hat Quinze aus spiegelndem Aluminium und Bronze gearbeitet und oft farbig gefasst. Aus geknickten, teils gelochten und in sich gewundenen Formen erheben sich die abstrakten Arbeiten, die ebenso gut Pflanzen oder schreitende Wesen sein könnten.
Die Ausstellung „Arne Quinze. Hidden Beauty“ läuft bis zum 24. November. Das Ludwig Museum hat dienstags bis samstags von 10:30 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Für Kinder bis 12 Jahr ist er frei.
Ludwig Museum im Deutschherrenhaus
Esther-Bejarano-Straße 1
D-56068 Koblenz
Telefon: +49 (0)261 – 129 24 06 |