Der Rhein fließt im Bonner Macke Haus | | Walter Ophey, Flusslandschaft mit Schiffen und roter Sonne, um 1913 | |
In seiner neuen Ausstellung rückt das Museum August Macke Haus in Bonn thematisch den Rhein in den Mittelpunkt und hat rund 120 Werke von Künstlerinnen und Künstlern der Moderne zusammengestellt, die den großen Strom zum Motiv genommen haben. Die Identifikation mit dem Rhein respektive dem Rheinland war unter den damaligen Kunstschaffenden aus dieser Region hoch. Kaum eine Vereinigung formierte sich, die den Rhein nicht in ihrem Namen trug. So benannte August Macke 1913 die mit ihm im Rheinland nach einem neuen künstlerischen Ausdruck strebenden Künstlerinnen und Künstler in Abgrenzung zu den avantgardistischen Zirkeln in Berlin und München als „Rheinische Expressionisten“. In Düsseldorf formierten sich 1919 „Das Junge Rheinland“, 1923 die „Rheingruppe“ und 1928 die „Rheinische Sezession“.
Daher regten der namensgebende und die Landschaft prägende Rhein und seine Ufer die Maler und Malerinnen zu zahlreichen künstlerischen Auseinandersetzungen an. Vor allem bei der jungen fortschrittlichen Künstlerschaft des Rheinlands trat der Fluss motivisch, stilistisch und metaphorisch in vielfältiger Ausprägung in Erscheinung, etwa bei Theo Champion, August Deusser, Herm Dienz, Ernst Isselmann, Franz Maria Jansen, Fifi Kreutzer, Helmuth Macke, Alexander Mohr, Henriette Schmidt-Bonn, Franz Wilhelm Seiwert oder Hans Trimborn. Während er in Walter Opheys Ölgemälde „Flusslandschaft mit Schiffen und roter Sonne“ um 1913 farblich furios und expressiv auflodert, steht bei Paul Adolf Seehaus’ gleichaltriger „Hafenanlage“ die industrielle Nutzung des Gewässers in kubistischer Zersplitterung im Vordergrund. Carlo Menses ebenfalls 1913 aquarellierte abendliche „Rheinlandschaft“ mit kleinem Boot in den Fluten scheint aus den Fugen geraten zu sein, August Macke lässt seine „Segeljungen“ 1910 gemächlich auf dem stillen Rhein ihrer Arbeit nachgehen, und bei August Sanders neusachlichem fotografischem „Blick vom Drachenfels auf die Insel Nonnenwerth und die Eifelberge“ aus dem Jahr 1930 liegt der Strom majestätisch in der noch wenig bebauten Ebene.
Die Ausstellung „Der Rhein – Bilder vom Strom und Fluss des Lebens“ läuft vom 26. September bis zum 23. März 2025. Das August Macke Haus hat freitags bis sonntags sowie an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Das Museum bleibt an Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Neujahr und Weiberfastnacht geschlossen. Der Eintritt beträgt 12 Euro, ermäßigt 9 Euro.
Museum August Macke Haus
Hochstadenring 36
D-53119 Bonn
Telefon: +49 (0)228 – 65 55 31 |