Krems zeigt Josef Kern![](/images/navigation/all_dummy.gif) ![](/kunstmarkt/cms/upload/news/thumb140/nw2_kern_malen_in_mailand_1998.jpg) | ![](/images/navigation/all_dummy.gif) | Josef Kern, Malen in Mailand, 1998 | |
Mit einer Ausstellung zum Schaffen von Josef Kern präsentiert die Landesgalerie Niederösterreich aktuell den Würdigungspreisträger 2024 des Bundeslandes, der am vergangenen Donnerstag die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Sparte Bildende Kunst im Festspielhaus St. Pölten erhielt. Die Schau versammelt malerische und bildhauerische Werke aus vier Jahrzehnten und lädt laut Kurator Hubert Nitsch zu einem „sinnlichen Erlebnis seiner künstlerischen Vision“ ein. Der 1953 in der Steiermark geborene Kern, der von 1972 bis 1979 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Wolfgang Hollegha studiert hat, blieb unbeeinflusst von Trends einer figurativen Malerei treu. Im Zentrum seines Schaffens steht die menschliche Gestalt, häufig das Selbstporträt und der Akt, die er in immer neuen Variationen auslotet. Dabei schließt Kern an Traditionen österreichischer Meister wie Egon Schiele und Gustav Klimt an und verarbeitet Tendenzen von Expressionismus, Realismus und Surrealismus. Mitunter lassen seine Arbeiten auch eine subtile Form von Gesellschaftskritik erkennen.
In Kerns Porträtkunst ist eine erotische Komponente signifikant, seine Arbeiten geprägt von Sinnlichkeit und Vitalität, Nacktheit, Schönheit und Schrecken. Speziellen Wert legt Kern dabei auf ein farbenprächtiges Inkarnat. Besonders ausgeprägt ist die Werkgruppe seiner Selbstporträts. Josef Kern zeigt sich oft nackt in seinem Atelier, ergänzt durch symbolische Attribute wie eine Farbpalette, einen Pinsel oder eine Mönchskutte. Typisch für seine Selbstporträts ist sein Blick aus dem Bild. Dadurch erzeugt er Nähe und Intimität zwischen Dargestelltem und Betrachter*in. Die Vertrautheit und der direkte Augenkontakt sind auch kennzeichnend für zahlreiche Porträts, die Kern von Freund*innen und Kolleg*innen auf zumeist kleinen Leinwandquadraten festhält. Eine weitere Werkgruppe sind seine Stillleben und Naturbilder, in denen er sich oft mit Leben und Tod beschäftigt. Die Pracht der Blumen mit ihren intensiven Farben und der Stofflichkeit der Blütenblätter wird von Kern authentisch wiedergegeben. Seine Pflanzenporträts nehmen durch die perspektivische Vergrößerung und den gewählten Bildausschnitt die sinnliche Note seiner Menschenbilder auf.
Die Ausstellung „Josef Kern – NÖ Würdigungspreisträger 2024“ ist bis zum 21. April 2025 zu sehen. Die Landesgalerie Niederösterreich hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, ab März bis 18 Uhr geöffnet. Das Haus bleibt an Heiligabend, Silvester und Neujahr geschlossen. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro respektive 3,50 Euro. Für Kinder und Jugendliche bis 6 Jahre ist er frei.
Landesgalerie Niederösterreich
Museumsplatz 1
A-3500 Krems an der Donau
Telefon: +43 (0)2732 – 90 80 10 |