Koyo Kouoh kuratiert kommende Venedig-Biennale | | Koyo Kouoh ist zur Kuratorin der Biennale in Venedig 2026 berufen worden | |
Koyo Kouoh wird die nächste Kunstbiennale von Venedig verantworten. Die Direktorin des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (MOCAA) in Kapstadt soll die Hauptausstellung im italienischen Pavillon und dem Arsenale kuratieren. Das gab heute der Beirat der Biennale di Venezia bekannt und folgte damit einer Empfehlung des Biennale-Präsidenten Pietrangelo Buttafuoco. Buttafuoco lobte ihre Perspektive als Kuratorin, Wissenschaftlerin und einflussreiche Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich in Venedig mit den anspruchsvollsten, jüngsten und unkonventionellsten künstlerischen Kräften treffen und die Biennale zu einer Heimstatt der Zukunft machen soll.
Die 1967 in Kamerun geborene Kouoh, die auch in der Schweiz lebt und hier 2020 den Prix Meret Oppenheim des Schweizer Bundesamtes für Kultur erhalten hat, ist als international tätige Ausstellungsmacherin hervorgetreten. Sie hat wichtige Präsentationen zu zeitgenössischen Themen organisiert, darunter „Body Talk: Feminism, Sexuality and the Body in the Works of Six African Women Artists“, die 2015 erstmals im Wiels in Brüssel gezeigt wurde, ein Jahr später die Irland Biennale in Limerick und nahm 2018 an der 57th Carnegie International in Pittsburgh mit dem sorgfältig recherchierten Ausstellungsprojekt „Dig Where You Stand“ teil. Koyo Kouoh war auch in Deutschland tätig und gehörte zu den kuratorischen Teams der Documenta in den Jahren 2007 und 2012. Zehn Jahre später war sie künstlerische Leiterin der Triennale der Photographie in Hamburg.
Zudem verantwortete Kouoh die „Ataraxia“, den Salon suisse an der Biennale von Venedig 2017. Von 2013 bis 2017 stand sie dem Bildungs- und Kunstprogramms der „1-54 Contemporary African Art Fair“ in London und New York vor. Seit 2019 ist sie Direktorin und Hauptkuratorin am Zeitz MOCAA und hat sich hier auf umfassende Einzelausstellungen afrikanischer und afrikanischstämmiger Künstler*innen konzentriert, etwa auf Otobong Nkanga, Johannes Phokela, Senzeni Marasela, Abdoulaye Konaté, Tracey Rose und Mary Evans. In einem ersten Statement zur ihrer Berufung nach Venedig sagte Kouoh: „Die Biennale di Venezia ist seit über einem Jahrhundert das Gravitationszentrum der Kunst. Künstler*innen, Kunst- und Museumsfachleute, Sammler, Händler, Philanthropen und ein immer größer werdendes Publikum kommen alle zwei Jahre an diesem mythischen Ort zusammen, um den Puls des Zeitgeistes zu spüren. Es ist eine einmalige Ehre und ein Privileg, in der Rolle der künstlerischen Leiterin in die Fußstapfen berühmter Vorgänger zu treten und eine Ausstellung zusammenzustellen, von der ich hoffe, dass sie eine Bedeutung für die Welt hat, in der wir heute leben – und vor allem für die Welt, die wir kreieren wollen.“ |