Lueg-Schenkung für Düsseldorf Das Museum Kunst Palast in Düsseldorf hat neun Werke Konrad Luegs als Schenkung erhalten. Dazu gehören etwa die Gemälde „Betende Hände“, „Bockwürste auf Pappteller“, „Fußballer“ und „Bügel“ aus den frühen 1960er Jahren. Der Ratinger Geschäftsmann und Kunstsammler Jan Fischer, Mehrheitseigner des Familienunternehmens DKV Mobility Group, überließ dem Museum die Arbeiten anlässlich des 90jährigen Firmenjubiläums. „Die Stadt Düsseldorf verdankt ihren Ruf als Kunstmetropole Künstlern wie Gerhard Richter, Sigmar Polke und Konrad Lueg“, so der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller. „Deshalb ist die von Jan Fischer getätigte Schenkung ein besonders wertvoller Beitrag, um das Werk Luegs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und bekannt zu machen. Pop Art sind eben nicht nur Andy Warhol oder Roy Lichtenstein. Auch hier vor Ort widmeten sich Künstler in den 60er Jahren der Alltagskultur und brachen mit vorherrschenden Traditionen in der Kunst.“
Unter dem Label „Kapitalistischer Realismus“ trug Konrad Lueg gemeinsam mit Gerhard Richter, Sigmar Polke und Manfred Kuttner, die er während seines Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie kennengelernt hatte, in den 1960er Jahren zu einer Erweiterung des traditionellen Kunstbegriffs bei. Bekannt wurden sie mit ihrer 1963 selbst organisierten Ausstellung „Leben mit Pop – eine Demonstration für den kapitalistischen Realismus“ im leerstehenden Düsseldorfer Möbelhaus Berges, das sie zu einem Ausstellungsraum umfunktionierten. Sie führten vor Augen, wie der Kapitalismus Einzug in westdeutsche Wohnzimmer gehalten hatte: Vor einer Kulisse von Einrichtungsgegenständen auf Podesten inszenierten sie sich selbst als Fernsehzuschauer. An den Wänden hingen jeweils vier ihrer Gemälde, in denen sie Bezüge zum Alltag, zu Medien, Sport und Konsum herstellten und das Ziel verfolgten, Kunst und Leben zu vereinen.
Mit Eintritt in die Düsseldorfer Kunstakademie hatte der als Konrad Fischer geborene Lueg den Mädchennamen seiner Mutter angenommen. Seine künstlerische Schaffensphase umfasst eine relativ kurze Zeitspanne von 1962 bis 1968, aus der rund 150 Werke überliefert sind. Nach einigen gemeinsam mit seinen Künstlerfreunden organisierten Ausstellungen erlangte Lueg rasch Bekanntheit. Seine erste Personale fand 1964 in der legendären Düsseldorfer Galerie Schmela statt, weitere Ausstellungen folgten, etwa bei René Block in Berlin und Heiner Friedrich in München. Unter seinem Geburtsnamen eröffnete Lueg 1967 eine Galerie, die er zu einer der einflussreichsten der Welt entwickelte und bis heute besteht. Gemeinsam mit seiner Frau Dorothee Fischer zeigte er die wichtigsten Vertreter des internationalen Minimalismus und der Konzeptkunst. Seine eigene Künstlerkarriere gab er 1968 zugunsten seiner Galeristentätigkeit auf. |