Mäzen Uwe Hollweg gestorben | | Der Bremer Sammler und Kunstförderer Uwe Hollweg ist gestorben | |
Die Stadt Bremen trauert um den Mäzen, Politiker, Kunstsammler und Ehrenbürger Uwe Hollweg. Der 1937 in der Hansestadt geborene Unternehmer starb in der Nacht zum Montag mit 87 Jahren. In der Kunstwelt ist er unter anderem für die 1996 mit seiner Ehefrau Karin gegründete Karin und Uwe Hollweg-Stiftung bekannt, die gemeinnützige Projekte in der Kunst, Kultur und Denkmalpflege fördert. Seit 2013 finanziert die Organisation etwa die Stipendien der in Rom situierten Casa di Gothe. In Bremen unterstützte Uwe Hollweg etwa den Anbau der Kunsthalle. Andreas Bovenschulte, Bürgermeister von Bremen, hob sein „unermüdliches Engagement“ hervor: „Uwe Hollweg war ein unvergleichlicher Mäzen für Kunst und Kultur und hat dadurch Bremen nachhaltig bereichert. Viele kulturelle Projekte verdanken ihm ihre Realisierung, die Karin und Uwe Hollweg Stiftung prägt die Kunstszene unserer Stadt maßgeblich.“
Uwe Hollweg war Mitglied im Vorstand des Kunstvereins Bremens und förderte die Kunsthalle der Stadt seit 1989, die auch den Schwerpunkt seines Mäzenatentums bildete. Darüber hinaus genossen weitere Institutionen die Unterstützung des Unternehmers, darunter die Hochschule für Künste, die Weserburg, die Kammerphilharmonie Bremen, Produktionen des Bremer Theaters, Stücke kleinerer Theater oder auch Projekte des Blaumeier Ateliers. Der seit 2007 verliehene Karin Hollweg Preis der Stiftung ist eine Auszeichnung für die Meisterschüler der Hochschule. Die zunächst mit 15.000 Euro versehene und auf 18.000 Euro aufgestockte Auszeichnung gehört zu den hochdotierten Kunstförderpreisen deutscher Kunsthochschulen. Zu Ehren ihres kulturpolitischen Engagements wurden Karin und Uwe Hollweg 2011 mit dem Maecenas-Preis des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute e.V. geehrt. Im Hollweg Haus, dem Stiftungssitz in Bremen am Altenwall, ist in einer Schau die Kunstsammlung der Gründer mit mehr als 1000 Werken der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zu sehen. Schwerpunkte ihrer Sammlung bilden die Arbeiten von Wols, Mark Tobey, John Cage sowie Richard Hamilton.
Der Unternehmersohn Uwe Hollweg trat nach seiner Ausbildung zum Großhandelskaufmann 1956 in die Firma Cordes & Graefe ein, an der sein Vater ab 1933 beteiligt war. Hollweg leitete den Betrieb gemeinsam mit seinem Bruder ab den 1960er Jahren. 1996 zog er sich aus dem Geschäftsleben zurück, war jedoch bis 2016 im Beirat des Unternehmens tätig. Uwe Hollweg war seit 1971 aktives Mitglied der CDU Bremen, „prägte die Partei“ und führte sie in den 1970er Jahren „in die Mitte der Gesellschaft“, so Heiko Strohmann, Landesvorsitzender der CDU Bremen in seinem Nachruf. Hollweg war von 1974 selbst Landesvorsitzender der CDU Bremen. Von dem Posten trat er 1979 aus Protest gegen die Kanzlerkandidatur von Franz Josef Strauß zurück. Er war mit Unterbrechung zudem zwölf Jahre lang Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, des Landesparlaments der Hansestadt. 2003 ernannte der Senat Uwe Hollweg zum Ehrenbürger der Stadt. |