Goslarer Kaiserring geht an Katharina Fritsch  |  | Die Kaiserringpreisträgerin 2025: Katharina Fritsch | |
Katharina Fritsch erhält den Goslarer Kaiserring des Jahres 2025. Das gab Urte Schwerdtner, Oberbürgermeisterin der Harzstadt, beim traditionellen Neujahrsempfang am 10. Januar bekannt und bezeichnete die Preisträgerin als eine der „bedeutendsten zeitgenössischen Künstlerinnen“. Die Verleihung der undotierten, aber renommierten Auszeichnung wird am 11. Oktober in der Aula Regis der Goslarer Kaiserpfalz stattfinden. „Fritschs Werk basiert oft auf den traditionellen Rollen, die Skulpturen unter anderem als Ikonen, Statuen oder Fetische einnehmen. Diese Rollen werden durch Mittel wie Vergrößerung, Wiederholung und anti-naturalistische Mehrfarbigkeit untersucht und sowohl verstärkt als auch hinterfragt. Katharina Fritschs Skulptur bleibt immer fremdartig und entrückt; ikonisch im wahrsten Sinne des Wortes“, so die Kaiserring-Jury in ihrer Begründung für die Auswahl. Bis heute wirke ihr Œuvre frisch und relevant und werde zunehmend international ausgestellt, insbesondere in den Vereinigten Staaten.
Die 1956 in Essen geborene Objektkünstlerin schloss Mitte der 1980er Jahre ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf ab. Internationale Bekanntheit erreichte Katharina Fritsch 1984 mit ihrer Installation „Acht Tische mit acht Gegenständen“ bei der Düsseldorfer Ausstellung „Von hier aus“. Seither repräsentiert sie eine neue Bildhauergeneration. In ihren Arbeiten verfremdet sie Alltagsobjekte durch bestimmte Farbgebung sowie unübliche Größendimensionen und bewegt sich an der Schnittstelle von Malerei und Objektkunst. Als Motive dienten ihr zunächst Bildthemen aus der Konsumwelt, in den 1990er Jahren erweiterte sie ihre Kunst um Anspielungen auf Träume und Mythen. Die Farbigkeit, die verfremdete Größe und die scheinbare Einfachheit der Werke sind Identifizierungsmerkmale ihrer Kunst, zugleich aber auch Stimmungsträger und Metapher für bestimmte Eigenschaften. Für ihr Schaffen wurde Fritsch mehrfach ausgezeichnet, so schon 1984 mit dem Kunstpreis der Tageszeitung Rheinische Post in Düsseldorf. 2002 wurde sie mit dem Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe geehrt. Die bisher wichtigste Auszeichnung der Künstlerin ist der Goldene Löwe, der ihr 2022 während der 59. Biennale in Venedig für ihr Lebenswerk überreicht wurde. |