Salvador Dalís Bibelillustrationen im Kunsthaus Apolda  |  | Salvador Dalí, Ist alles sinnlos? Der Prediger Salomo, 1963-1965 | |
Das Kunsthaus Apolda zeigt aktuell den Bilderzyklus „Biblia Sacra“ von Salvador Dalí. Der 1904 in Katalonien geborene Künstler, bekannt für seine surrealistischen Arbeiten, beschäftigte sich von 1963 an anderthalb Jahre mit diesen Illustrationen zum Buch der Bücher und schuf eine Folge von 105 Gouachen, in denen er sich mit dem christlichen Glauben auseinandersetzte. Danach druckte die Werkstatt des Verlags Rizzoli in Mailand die Blätter als Serigrafien in einer limitierten Auflage von 1797 Exemplaren. Als solche sind sie nun in Apolda zu sehen.
Salvador Dalí beschrieb in seiner Autobiografie seine Suche nach dem Himmel. Der Zyklus, der vom Museum als „Höhepunkt christlich-religiöser Kunst im 20. Jahrhundert“ bezeichnet wird, spiegelt diese Suche bildlich wider, übt aber gleichzeitig Kritik an der Institution der Kirche. So erlebte Dalí beispielsweise die Peterskirche in Rom als verschlossen und setzte einen Balken vor die Tür. Die Serigrafie „Maria mit Jesuskind“ zeigt ein Zusammenspiel von künstlerischer und gedanklicher Leistung, die die Geburt Jesu und mit der Ikonografie der Pietà vermischt.
Im Bild von David und Goliath fragt Dalí, weshalb Menschen sich dunklen Mächten verschreiben und bereit sind, andere zu unterdrücken oder auszulöschen. Zur Entstehungszeit der Bilder durchlebte Dalí eine von Krisen geprägte Zeit, ausgelöst durch die Spielsucht seiner Frau, den daraus resultierenden Bankrott und durch Sorgen um seine Ehe. Die so entstandenen persönlichen Ängste verarbeitete der Künstler ebenfalls in den Bildern zur „Biblia Sacra“: besonders das Blatt „Jesus auf dem Meer“ fällt durch das Selbstportrait des ertrinkenden Dalí knapp unterhalb der Wasseroberfläche ins Auge.
Die Ausstellung „Salvador Dalí – Biblia Sacra“ läuft bis zum 11. Mai 2025. Das Kunsthaus Apolda hat dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 7 Euro. Begleitend erscheint ein Katalog für 20 Euro.
Kunsthaus Apolda Avantgarde
Bahnhofstraße 42
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