Kulturhauptstadt: Collateral Sculptures an der Chemnitzer Hartmannfabrik  |  | Atelier van Lieshout, Geier, 2022 | |
Am kommenden Samstag eröffnet Chemnitz offiziell sein europäisches Kulturhauptstadtjahr. Dann werden die Besucherinnen und Besucher die Hartmannfabrik, das zentrale Informations- und Empfangszentrum der Kulturhauptstadt, aufsuchen. Dort haben der Chemnitzer Investor Udo Pfeifer und Sabine Maria Schmidt, Kuratorin der Kunstsammlungen Chemnitz, ein neues Kunstprojekt mit dem Titel „Collateral Sculptures“ initiiert. Sie haben Künstler und Künstlerinnen eingeladen, ihre Werke auf dem Gelände um die Hartmannfabrik auszustellen. Daran beteiligen sich zunächst das Atelier van Lieshout, Tatjana Doll, Franka Hörnschemeyer, das Duo Heike Mutter und Ulrich Genth sowie Lydia Thomas.
In ihren Arbeiten befassen sich die Teilnehmer mit Denkmalen, Tierplastik, figurativer und abstrakter Skulptur sowie Malerei, ikonografischen Umbrüchen und Popkultur. So präsentiert das Atelier van Lieshout einen überdimensionierten goldenen grimmigen „Geier“ und Lydia Thomas das zweiteilige Skulpturenensemble „Gravitation“ mit dem Mischwesen eines Cyberfauns. Weitere Beiträge sind in Planung. Die Ausstellung wird das ganze Jahr zu sehen sein und will einen offenen Raum für aktuelle künstlerische Debatten und ästhetische Fragestellungen bieten, die in einen direkten Dialog mit den Besucherinnen und Besucher von Chemnitz treten sollen.
Die Hartmannfabrik wurde 1864 erbaut und war ursprünglich Teil eines erfolgreichen Maschinenbauunternehmens. Nach langen Jahren des Leerstands wurde das Gebäude von der Familie Pfeifer im Rahmen einer Public-Private-Partnership restauriert. Die Hartmannfabrik wird zu den meistbesuchten Orten der Kulturhauptstadt gehören und übernimmt daher eine hohe repräsentative Funktion. |