Fareed Armaly will keinen Kollwitz-Preis  |  | Fareed Armaly lehnt die Auszeichnung dem Käthe-Kollwitz-Preis 2025 | |
Fareed Armaly lehnt die Auszeichnung mit dem Käthe-Kollwitz-Preis 2025 ab. Als Grund nannte er den „beunruhigenden Trend zur Zensur“ in Deutschland, wie die Akademie der Künste in Berlin heute mitteilte, die den Preis jährlich vergibt. Er könne sich „keiner Institution anschließen, die unter dem derzeitigen kulturpolitischen Rahmen der deutschen Regierung tätig ist“, teilte Armaly dem Akademie-Präsidenten Manos Tsangaris mit. Zugleich sagte Armaly: Ich möchte der Institution des Käthe-Kollwitz-Preises, der Akademie der Künste, und der Jury meinen tiefen Respekt dafür aussprechen, dass sie mir diese Auszeichnung als Anerkennung meiner Arbeit verliehen haben. Es gab während meines künstlerischen Schaffens in Deutschland zahlreiche Phasen, in denen ich diese Auszeichnung gerne angenommen hätte.“
Laut Akademie respektiere Präsident Tsangaris die Entscheidung des Künstlers, den Preis abzulehnen. Weiter ließ er mitteilen: „Gleichzeitig unterstreicht das Präsidium, dass die Akademie der Künste als unabhängige Gemeinschaft von Künstler*innen aus dem In- und Ausland stets aus selbständiger Verantwortung spricht, von niemandes Meinung abhängig ist, wenn sie die Künste und die Belange der Kunst in der Gesellschaft vertritt – das gilt insbesondere auch für Preisverleihungen. Sie wendet sich gegen jede Art von Zensur und Selbstzensur, zu der auch die Cancel-Culture, Boykott-Aufrufe und politische Beeinflussung zählen.“ Man habe daher entschieden, die Vergabe des Preises im Jahr 2025 auszusetzen.
Mit dem Käthe-Kollwitz-Preis wollten die Jurymitglieder Ayse Erkmen, Mona Hatoum und Eran Schaerf einen Wegbereiter der auf Forschung basierten Kunstpraxis würdigen. Der 1957 in den USA als Sohn libanesisch-palästinensischer Eltern geborene Fareed Armaly, der in Berlin lebt, schaffe öaut Jury ein offenes Konzept von Kunst als Konstellation unterschiedlicher Forschungsfelder, berücksichtige dabei Geschichte, Archäologie, Geografie, Architektur, Design und die Sprache, die komplexe Subjektivitäten auf Bindestrich-Identitäten wie „arabisch-amerikanisch“ reduziert. In seiner Auseinandersetzung mit den Bedingungen für Kunstproduktion untersuche Armaly nicht zuletzt die affektive Dimension der künstlerischen Praxis im Kontext institutioneller Rahmenbedingungen. |