Unbekanntes Picasso-Gemälde entdeckt  |  | Hat bisher ein Geheimnis bewahrt: Pablo Picassos „Portrait de Mateu Fernández de Soto“ von 1901 | |
Pablo Picassos „Portrait de Mateu Fernández de Soto“ aus dem Jahr 1901 gehört zu den bekanntesten Gemälden seiner „Blauen Periode“ und ist eines der Spitzenwerke der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ in Winterthur. Nun haben Wissenschaftler des Courtauld Institute of Art in London darunter ein weiteres Gemälde des großen Spaniers entdeckt. Es zeigt eine unbekannte Frau mit Dutt und stammt aus dem frühen Schaffen Picassos, als er noch in einem postimpressionistischen farbintensiven Stil malte, der dann in die erste eigenständige künstlerische Sprache der „Blauen Periode“ mit ihrem zurückhaltenden Kolorit und der melancholischen Stimmung mündete.
Die „Blaue Periode“ wurde unter anderem durch den Selbstmord von Picassos Freund Carlos Casagemas im Jahr 1901 ausgelöst. Picasso übernahm die Räume, in denen Casagemas in Paris gewohnt hatte, und richtete dort sein Atelier ein. Der junge spanische Bildhauer Mateu Fernández de Soto, ein weiterer Freund Picassos, kam im Herbst 1901 nach Paris und wohnte in Picassos Atelier, wo das Portrait entstand. Das Gemälde an der Wand im Hintergrund seines Portraits ist eines von Picassos Gedenkbildern, das das Begräbnis von Casamegas darstellt.
Die Entdeckung des unterliegenden Bildes machten die Restauratoren mittels Röntgen- und Infrarotuntersuchungen im Vorfeld der Ausstellung „Goya to Impressionism. Masterpieces from the Oskar Reinhart Collection“, die in London ab dem 14. Februar zu sehen ist. Wegen Renovierungsarbeiten ist die Sammlung Oskar Reinhart in Winterthur bis Januar 2026 geschlossen und reist nun in die Courtauld Gallery. Dort wollen die Wissenschaftler noch herausfinden, wer sich hinter der unbekannten Frau verbirgt. |