Yrjö Kukkapuro gestorben  |  | Der finnische Designer Yrjö Kukkapuro ist vor allem für seine Sitzmöbel bekannt | |
Der finnischer Designer und Innenarchitekt Yrjö Kukkapuro ist am 8. Februar im Alter von 91 Jahren in Kauniainen nahe Helsinki verstorben. Dies hat sein Studio vermelden lassen. Bekannt war Kukkapuro vor allem für seine Sitzmöbel. In Finnland hat fast jeder schon einmal auf einem Stuhl des Designers gesessen, die dort nicht nur in Bahnhöfen und Flughäfen, sondern auch in Schulen, Bibliotheken und Arztpraxen zu finden sind. Aber auch zahlreiche Lichtsysteme entsprangen Kukkapuros Ideen. Im Fokus seiner Arbeiten stand die Verbindung von ergonomischem Sitzmöbel und Pop Art, später auch postmodernem Design. Die Ölkrise in den 1970er Jahren leitete für ihn eine Periode des nachhaltigen Entwerfens ein. Er legte großen Wert darauf, dass sich seine Produkte reparieren lassen, damit der Besitzer sie so lange nutzen kann, wie er möchte.
Yrjö Kukkapuro wurde 1933 in Wiborg in Karelien geboren. Er studierte von 1954 bis 1958 am Institute of Industrial Arts in Helsinki. Von 1974 bis 1980 war Professor und zwischen 1978 und 1980 zusätzlich Direktor an der Hochschule für Kunst, Design und Architektur, der heutigen Aalto-Universität, in Helsinki. Mit seinem futuristischen Drehsessel „Karuselli“, den er in den 1960er Jahren auf der Kölner Möbelmesse und der Triennale in Mailand präsentierte, erlangte er internationale Bekanntheit. 1974 wurde der Sessel von der New York Times als bequemstes Sitzmöbel der Welt nominiert. Zudem fand er als Requisit in der deutschen Science-Fiction-Serie „Raumpatrouille Orion“ Verwendung.
Objekte Yrjö Kukkapuros, darunter seine Modelle „Ateljee“, „Karuselli“, „Long Chair“ oder „Experiment“, sind in den Dauerausstellungen des Londoner Victoria and Albert Museum, des New Yorker Museum of Modern Art, des Vitra Design Museums in Weil am Rhein oder im Nationalmuseum in Stockholm zu sehen. Zudem erhielt er in seinem Heimatland mehrere Auszeichnungen, darunter 1970 den Finnischen Staatskunstpreis. 2002 wurde Kukkapuro in die britische Royal Society of Arts aufgenommen. Sein Studio und sein Zuhause, das Yrjö Kukkapuro zusammen mit seinem Designkollegen Eero Paloheimo 1968 im Stil der Pop Art entwarf, soll 2026 als Museum für sein Schaffen eröffnet werden. |