Schweizer Grand Prix Design vergeben  |  | Anna Monika Jost, Bruno Monguzzi und Batia Suter werden mit dem Schweizer Grand Prix Design 2025 geehrt | |
Der diesjährige Schweizer Grand Prix Design geht an die Grafikdesigner Anna Monika Jost und Bruno Monguzzi sowie an die Künstlerin und Fotografin Batia Suter. Die seit 1978 in Paris selbstständig arbeitende Grafikerin Anna Monika Jost blickt auf eine 50jährige Karriere zurück. 1944 in Klosters bei Davos geboren, hat sie bisher ein umfangreiches Œuvre vorgelegt, darunter Werbemittel, Verpackungen, Publikationen und Magazine, die „von Mut zur Farbe und stilistischer Offenheit“ geprägt sind. „Josts Arbeiten reichen vom Swiss Style bis zur Postmoderne und spiegeln ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene kulturelle und sprachliche Kontexte wider“, so die Jurybegründung. Jost absolvierte eine Ausbildung zur wissenschaftlichen Zeichnerin und zog mit 21 Jahren nach Mailand, wo sie für das Industrieunternehmen Olivetti Plakate entwarf. Später arbeitete sie in Zürich, Mailand und Paris, etwa für Fiat und die SNCF, bevor sie sich selbstständig machte. „Ihre Arbeit sowohl für kommerzielle Werbung als auch für kulturelle Institutionen und im Editorial Design macht sie zu einer prägenden Gestalterin, die in drei Sprachräumen erfolgreich war“, schließt die Begründung.
Bruno Monguzzi, 1941 in Chiasso im Tessin geboren, lebt und arbeitet in Meride bei Mendrisio und ist als Grafikdesigner, Fotograf, Dozent und Berater tätig. Damit hat er, so die Jury, „die visuelle Kommunikation weltweit beeinflusst und das Verständnis für Grafikdesign gefördert“. Seine Ausbildung brachte ihn von Genf nach London, wo er neben Grafikdesign auch Fotografie und Gestaltpsychologie studierte. Seine Anfänge absolvierte Monguzzi im Mailänder Studio Boggeri. Im Rahmen einer Anstellung für die Expo ’67 lebte er drei Jahre lang in Montreal und arbeitete danach als selbständiger Buch-, Plakat- und Ausstellungsgestalter in Mailand. „Seine Werke, darunter ikonische Plakate und Buchgestaltungen, spiegeln die Essenz seiner visuellen Philosophie wider: Die Reduktion auf das Wesentliche, um Komplexität einfach und zugänglich darzustellen. Monguzzis undogmatische Praxis vereint die Rolle des Denkers mit derjenigen des Entwerfers. Sein Engagement für kulturelle Projekte und Bildung macht ihn zu einem wichtigen Botschafter des Schweizer Designs auf der globalen Bühne.“
Im Schaffen der 1967 in Bülach bei Zürich geborenen Batia Suter sieht die Preisjury eine „Erneuerung von Drucktraditionen durch künstlerische Transformationen“. Suter, die in Amsterdam lebt, ist für ihre großformatigen Bildmontagen und ihre experimentellen Ansätze in der Fotografie und den Druckmedien bekannt. „Mit ihrer Arbeit erneuert sie unseren Blick auf Bilder und ihre mannigfaltigen Erscheinungsformen und ehrt zugleich das Handwerk der Reproduktion und des Buches“, so die Begründung. Nach einer Ausbildung zur Buchbinderin in Winterthur und einem Master of Fine Arts im niederländischen Arnheim vertiefte Suter ihr Interesse für Buchgestaltung mit einem Master in Typografie. Ihre interdisziplinäre Praxis nährt sich von wissenschaftlichen Fachgebieten wie der Semiotik, der Psychologie oder der Kulturtheorie, doch lässt sie sich auch von der populären Bildsprache und Werbung inspirieren. All diese Elemente verknüpfe und transformiere Suter in ihrer künstlerische Herangehensweise auf unerwartete Weise. Dabei überrasche ihr Werk und beweise die Kraft des gedruckten Bildes, selbst im digitalen Zeitalter.
Die vom Bundesamt für Kultur der Schweiz auf Empfehlung der Eidgenössischen Designkommission verliehene Auszeichnung richtet sich an exzellente Schweizer Designschaffende aus unterschiedlichen Bereichen und ist jeweils mit 40.000 Schweizer Franken dotiert. Außerdem erscheint anlässlich der Preisvergabe eine umfangreiche Publikation, die das Werk der drei Preisträger*innen würdigt und wissenschaftlich einordnet. Der Schweizer Grand Prix Design wird zusammen mit den Schweizer Designpreisen im Rahmen der Ausstellung „Swiss Design Awards“ am 16. Juni in Basel verliehen. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. |