Becher-Preis vergeben  |  | Ursula Schulz-Dornburg erhält den Bernd und Hilla Becher-Preis 2025 | |
Ursula Schulz-Dornburg und Farah Al Qasimi werden mit dem Bernd und Hilla Becher-Preis 2025 geehrt, den die Landeshauptstadt Düsseldorf heuer zum dritten Mal verleiht. Den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält die 1938 in Berlin geborene Fotografin Schulz-Dornburg. Die Jury zeigte sich von ihrem langjährigem Werk und ihrer künstlerischen Artikulation in ihren dokumentarischen, politischen und poetischen Fotoarbeiten überzeugt. „Sie verfolgt mit ihrer Arbeit ein kulturhistorisches anthropologisches Interesse, das sie mit der ‚Vertikalität der Zeit‘ beschreibt: gefundenem und ehemals Belebtem eine konzeptionelle und heutige Form zu geben wie auch ein anhaltendes Bewusstsein für Ressourcen gegenwärtig zu halten – in menschlicher wie auch naturbezogener Weise“, so das international besetzte Vergabegremium.
Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis 2025 geht an die 1991 in Abu Dhabi geborene Künstlerin Farah Al Qasimi. Ihre Arbeiten fokussieren sich auf Fotografie, Video und Performance. Sie untersucht postkoloniale Strukturen von Macht, Geschlecht und Geschmack in den arabischen Golfstaaten. Die Jury ist „beeindruckt von ihrer Fähigkeit, Welten zu erschaffen, welche Grenzen und Identitäten überschreiten, und Geschlecht und Globalisierung in unserem Post-Internet-Zeitalter zu hinterfragen.“
Ursula Schulz-Dornburg studierte von 1959 bis 1960 Fotografie und Journalismus in München und entwickelte daraufhin autodidaktisch eine eigenständige Bildsprache, die in den formalen Aspekten der Isolierung von Bildelementen, der Reduktion, der Typologisierung und Beobachtung zahlreiche Parallelen zu den Arbeiten der Fotokünstler Bernd und Hilla Becher aufweist. Ihre Arbeiten dokumentieren landschaftliche Veränderungen und den Verfall eines politischen Systems in Länder wie Armenien, Kasachstan, Jemen, Syrien, aber auch China, Russland und der Türkei. Schulz-Dornburg hatte in den letzten Jahren internationale Ausstellungen, unter anderem 2018 im British Museum und im Städel Museum in Frankfurt und 2019/20 im Maison Européenne de la Photographie in Paris.
Farah Al Qasimi studierte seit 2012 Fotografie und Musik an der Yale University und absolvierte 2017 ihren Master an der Yale School of Art. Da sie ihre Zeit zwischen Dubai und New York aufteilt, kann sie Gesellschaftskritik und die Beobachtung der vielschichtigen Aspekte jedes Ortes indirekt in ihre künstlerische Praxis integrieren. Durch ihre kühnen und lebendigen Fotografien erforscht sie die unausgesprochenen sozialen Normen und Werte, die in einem Ort, einem Moment oder einem Objekt eingebettet sind. |