Seligsprechung für Antoni Gaudí schreitet voran  |  | Antoni Gaudís bekanntestes Bauwerk: die Sagrada Família in Barcelona | |
In die Schar der Heiligen aufgenommen zu werden, haben nicht viele Künstler geschafft, nicht einmal die Renaissance-Heroen Raffael und Michelangelo, die bedeutende Kunstwerke für die Päpste schufen. Zu den wenigen gehört der Dominikanermönch Fra Angelico. Den Maler der italienischen Frührenaissance sprach Papst Johannes Paul II. ihn 1982 selig. Nun könnte bald ein weiterer Künstler folgen: Antoni Gaudí hat einen wichtigen Schritt im Prozess für Seligsprechungen der katholischen Kirche getan. Papst Franziskus hat den sogenannten „heroischen Tugendgrad“ des spanischen Architekten anerkannt, der damit als „Ehrwürdiger Diener Gottes“ bezeichnet werden darf. Das teilte nun der Vatikan mit.
Der 1852 geborene Katalane hat einen großen Teil seines Lebens der Gestaltung der weltberühmten Basilika Sagrada Família in Barcelona gewidmet. Gaudí erklärte sich 1883 im Jahr nach der Grundsteinlegung im Alter von 31 Jahren bereit, die Leitung des Bauwerks zu übernehmen. Von da an verbrachte er sein restliches Leben mit dem Bau des Gotteshauses, das bis zu seinem Tod im Jahr 1926 und auch bis heute noch nicht fertiggestellt ist. Laut Vatikan, bringe die Basilika sein künstlerisches Genie, sein religiöses Empfinden und seine tiefe Spiritualität zum Ausdruck. „Der junge Gaudí betrachtete die Sagrada Família als eine Mission, die ihm von Gott anvertraut worden war, und in diesem Bewusstsein verwandelte er das ursprüngliche neugotische Projekt in etwas Neues und Originelles, das von den Formen der Natur inspiriert und reich an Symbolik war, die seinen tiefen Glauben und seine Spiritualität zum Ausdruck brachte, die benediktinische und franziskanische Einflüsse hatte“, heißt es weiter.
Der Vatikan verweist zudem auf Gaudís religiöses Leben. So sei er ein überzeugter und praktizierender Christ gewesen, der regelmäßig die Sakramente empfing, streng fastete, was ihm eine tiefe spirituelle Erfahrung auf der Suche nach Gott bescherte, und sich nach dem Tod aller Familienangehörigen in eine echte spirituelle Askese begab. Antoni Gaudí habe die Kunst zu einem Lobgesang auf den Herrn gemacht, dem er die Früchte seiner Arbeit darbrachte, die er als eine Mission betrachtete, die Menschen mit Gott bekannt zu machen und sie ihm näher zu bringen. |