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Ländlicher Garten (mit Bauernhaus) / Arnold Balwé

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Interieur – Asia Porcelain – Asiatisches Porzellan, um 1911/12 / Joseph Oppenheimer

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© Kunsthandel Ron & Nora Krausz


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Aktuellzum Archiv:Auktions-Vorbericht

Mit der Bayer Collection hat Van Ham in Köln wieder einmal eine umfangreiche Firmensammlung an Land gezogen

Kunstwerksverkauf



Max Beckmann, Orchideen (Stillleben mit grüner Schale), 1943

Max Beckmann, Orchideen (Stillleben mit grüner Schale), 1943

Die Arbeitswelt hat sich verändert. Spätestens seit der Corona-Pandemie haben Begriffe wie Bürogemeinschaft, Coworking-Space, Home-Office, Tagesbüro oder temporärer Arbeitsraum die Diskussion bestimmt. Ein fester Arbeitsplatz ist da nicht mehr von Nöten. Das Büro kommt daher heute ohne repräsentative Kunst an den Wänden aus. Daher ist es folgerichtig, dass sich die Leverkusener Bayer AG von ihrer umfangreichen Kunstsammlung trennt. Der Agrarchemie- und Pharmariese hat sich dafür das Auktionshaus Van Ham in Köln herausgesucht, das mit der Vermarktung von Firmensammlungen einige Erfahrung hat. Von den 5.500 Kunstwerken werden in diesem Sommer rund 800 Lose mit einem Gesamtvolumen von über 4,5 Millionen Euro versteigert. Den Auftakt macht ein Evening Sale mit den 95 Highlights der Sammlung, die vom Expressionismus bis zur Pop Art reichen und mit einer Schätzpreissumme von rund 4 Millionen Euro die preislichen Schwergewichte stellen, etwa Max Beckmanns 1943 im Amsterdamer Exil entstandenes Ölgemälde „Orchideen – Stillleben mit grüner Schale“, das seit 1951 im Besitz des Bayer-Konzerns ist und nun mit 400.000 bis 600.000 Euro antritt.


Um Beckmanns Stillleben gruppieren sich aus der deutschen Moderne vor allem Arbeiten auf Papier. Dazu gehören etwa Ernst Ludwig Kirchners flott aquarellierte Bleistiftzeichnung „Sennerin mit Kuh“ von 1917/18 (Taxe 10.000 bis 15.000 EUR), sein gleichaltriger expressionistischer alttestamentliche Holzschnitt „Absaloms Tod“ von 1918 (Taxe 20.000 bis 30.000 EUR) oder seine Lithografie „Reiter im Grunewald“ von 1914 in zackig-nervösem Pinselstrich sowie die freche Karikatur „Japaner“ von George Grosz aus den frühen 1920er Jahren (Taxe je 15.000 bis 20.000 EUR). Mit Georg Kolbes Bronzefigur der knienden „Flehenden“ von 1944 (Taxe 18.000 bis 24.000 EUR) und Ernst Barlachs in sich gekehrtem „Singendem Mann“ jeweils in posthumen Güssen streift die Bayer-Sammlung auch bildhauerische Positionen der Moderne (Taxe 50.000 bis 70.000 EUR). Ihre Heterogenität macht etwa der Exkurs nach Frankreich deutlich: 1985 erwarb Bayer bei Jan Krugier eine siebenteilige Serie mit verschiedenen Zustandsdrucken der Lithografie „Tête de jeune fille“, mit der Pablo Picasso sich 1947 das frontale Portrait seiner damaligen Geliebten und Muse Françoise Gilot erarbeitete. Für die einzelnen Blätter, die aus dem Besitz von Picassos Enkelin Marina Picasso stammen, sind Preise von 15.000 bis 20.000 Euro, aber auch von 30.000 bis 50.000 Euro vorgesehen.

Das deutsche Informel stand häufiger auf der Einkaufliste der Bayer-Vorstandsvorsitzenden und galt ihnen damals als fortschrittlich, da es den Malern gelang, nach der Nazi-Zeit wieder Anschluss an die internationale Kunstentwicklung zu finden. Heute überwiegt bei Ernst Wilhelm Nays Scheibenbild „Rot im Zentrum“ von 1955 eher der museale Aspekt. Aus dem selben Jahr stammt sein zweites, ebenfalls von einer rhythmischen Dynamik geprägtes, stärker diagonal ausgerichtetes Scheibenbild „Mit fünf weißen Sternen“ (Taxe je 400.000 bis 600.000 EUR). Mit Manolo Millares’ materialreicher Malereicollage „Forma Abisal“ als physische Manifestation von Geschichte und Leid aus dem Jahr 1966 (Taxe 80.000 bis 120.000 EUR) und mit José Guerreros gestischer Abstraktion „Mesage“ ebenfalls aus dem Jahr 1966 geht es auch nach Spanien (Taxe 15.000 bis 20.000 EUR), mit Henry Moores Bronzeplastik „Three Part Object“, einer übereinandergesetzten, organischen Form von 1960, die den Anschein einer Figur mit Unterkörper, Rumpf und Kopf erweckt, auch nach England (Taxe 150.000 bis 250.000 EUR).

Doch die Kunst aus Deutschland überwiegt bei Bayer. Für die unmittelbare Nachkriegszeit stehen noch ZERO und Otto Pienes rein weißes, nur durch kleine runde erhabene Punkte strukturiertes Leinwandrechteck „Gelbhellhell“ von 1959/60 (Taxe 150.000 bis 250.000 EUR). Analytische Farbfeldmalerei gibt es mit einer 32teiligen titellosen Aquarellserie Günther Förgs von 1987 (Taxe 70.000 bis 100.000 EUR) und mit Imi Knoebels „Figur 24“ von 1986 (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR). Albert Oehlen erkundete 1982 auf einem Frühwerk malerisch und konzeptuell die Eigenschaften des titelgebenden „Teppichs“ in seiner typischen rohen Malweise (Taxe 250.000 bis 400.000 EUR). Mit den sechs farbigen Heliogravüren „Kanarische Landschaften“ und ihren dekorativen Linienrahmung erinnert Gerhard Richter an die Landschaftsstiche des 18. und 19. Jahrhunderts (Taxe 12.000 bis 18.000 EUR).

Martin Kippenberger hinterfragte immer wieder den Kunstbetrieb kritisch, indem er mit einer Überproduktion an Werken und der bewussten Banalisierung der Kunst zu einer lronisierung und auch Dekonstruktion des Kunstbetriebes beitrug. In diesem Kontext ist auch seine Persiflage „4. Preis“ von 1987 zu sehen: Das ewige Streben um den ersten Preis wird hier als Klischee ad absurdum geführt und der Gewinn des vierten Preises mit dem Gemälde gefeiert (Taxe 100.000 bis 150.000 EUR). Als Auftragsarbeit für die Bayer AG führte Andy Warhol 1984 für das Ausstellungsprojekt „Hommage aux femmes“ zwei Werke aus: ein Bildnis der Schauspielerin Nastassja Kinski und die Cranach-Adaptation mit einer Renaissance-Schönheit. Beide Frauenbildnisse waren als Doppelporträt konzipiert. Nun gehen sie getrennte Wege: Nastassja Kinski soll 300.000 bis 500.000 Euro einspielen, das Bildnis der jungen unverheirateten Frau nach der Vorlage aus der St. Petersburger Eremitage das Doppelte.

Die Auktion „The Bayer Collection“ beginnt am 3. Juni um 18 Uhr. Die Vorbesichtigung ist noch bis zum 2. Juni täglich von 10 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 16 Uhr möglich. Weitere Kunstwerke der Bayer Collection offeriert Van Ham aktuell bis zum 9. Juni über das Online Only-Format. Während des „Startfestivals“ vom 10. bis 20. Juni findet die Verkaufsausstellung „Kunst für alle“ in Leverkusen statt. Hier werden rund 2.000 Kunstwerke aus dem Bestand der Bayer Artothek angeboten. Das Spektrum beginnt bei Grafiken des 19. Jahrhunderts und reicht bis zur Grafik, Malerei und Skulptur des 20. Jahrhunderts, etwa mit Werken von Christo, Johnny Friedlaender und Fred Thieler.

Kontakt:

Van Ham Kunstauktionen

Hitzelerstraße 2

DE-50968 Köln

Telefon:+49 (0221) 925 86 20

Telefax:+49 (0221) 925 86 24

E-Mail: info@van-ham.com

Startseite: www.van-ham.com



02.06.2025

Quelle/Autor:Kunstmarkt.com/Ulrich Raphael Firsching

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03.06.2025, The Bayer Collection

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Van Ham Kunstauktionen

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Malerei

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Skulptur

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Grafik

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Zeichnung

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Collage

Stilrichtung:


Zeitgenössische Kunst







Ernst Ludwig Kirchner,  Reiter im Grunewald, 1914

Ernst Ludwig Kirchner, Reiter im Grunewald, 1914

Taxe: 15.000 - 20.000 EURO

Losnummer: 117

Imi Knoebel,  Figur 24, 1986

Imi Knoebel, Figur 24, 1986

Taxe: 100.000 - 150.000 EURO

Losnummer: 151

José Guerrero,  Mesage, 1966

José Guerrero, Mesage, 1966

Taxe: 15.000 - 20.000 EURO

Losnummer: 165

Pablo Picasso,  Tête de jeune fille, 1947

Pablo Picasso, Tête de jeune fille, 1947

Taxe: 20.000 - 30.000 EURO

Losnummer: 120

Pablo Picasso,  Tête de jeune fille, 1947

Pablo Picasso, Tête de jeune fille, 1947

Taxe: 15.000 - 20.000 EURO

Losnummer: 121

Albert Oehlen,  Teppich, 1982

Albert Oehlen, Teppich, 1982

Taxe: 250.000 - 400.000 EURO

Losnummer: 180

Henry Moore,  Three Part Object, 1960

Henry Moore, Three Part Object, 1960

Taxe: 150.000 - 250.000 EURO

Losnummer: 169

Günther Förg,  Ohne Titel, 1987

Günther Förg, Ohne Titel, 1987

Taxe: 70.000 - 100.000 EURO

Losnummer: 149

Andy Warhol,  Ohne Titel (Portrait Nastassja Kinski), 1984

Andy Warhol, Ohne Titel (Portrait Nastassja Kinski), 1984

Taxe: 300.000 - 500.000 EURO

Losnummer: 194

Ernst Wilhelm Nay,  Mit fünf weißen Sternen, 1955

Ernst Wilhelm Nay, Mit fünf weißen Sternen, 1955

Taxe: 400.000 - 600.000 EURO

Losnummer: 168

Ernst Wilhelm Nay,  Rot im Zentrum, 1955

Ernst Wilhelm Nay, Rot im Zentrum, 1955

Taxe: 400.000 - 600.000 EURO

Losnummer: 167

George Grosz,  Japaner (Figurine), um 1923

George Grosz, Japaner (Figurine), um 1923

Taxe: 15.000 - 20.000 EURO

Losnummer: 104

Ernst Barlach,  Der singende Mann, 1928

Ernst Barlach, Der singende Mann, 1928

Taxe: 50.000 - 70.000 EURO

Losnummer: 103




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