Demokratiebildung mit NS-Kunstraub  |  | Mit der Forschung zur NS-Raubkunst wollen die SPK und SKD junge Menschen an die Demokratiebildung heranführen | |
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) können das multimediale Erinnerungsprojekt „Kunst, Raub und Rückgabe – Vergessene Lebensgeschichten“ fortsetzen und es nun vom digitalen in den realen Raum übertragen. Die beiden großen deutschen Museumsverbünde legen dabei einen Fokus auf die praktische Umsetzung in der Demokratiebildung, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene richtet. Im Zentrum stehen der Austausch und die Diskussion über jüdisches Leben in Deutschland sowie über Diskriminierung in ihren vielfältigen Ausprägungen. Die neue SPK-Präsidentin Marion Ackermann sagte: „Ziel ist, Angebote für junge Menschen in Museen zu schaffen, die über Kunst und Biografien zur Auseinandersetzung mit der Aussage ‚Nie wieder ist jetzt‘ anregen.“ Sie betonte außerdem: „Wichtig wird jetzt sein, dass wir durch das Erzählen persönlicher Lebenswege und Schicksale Geschichte nahbarer machen und einen Beitrag gegen das Vergessen leisten.“
Das Projekt „Demokratie leben!“ ist bis Mitte 2027 angelegt und wird durch das Bundesministerium für Bildung gefördert. Da das Projekt den jüdischen Opfern des nationalsozialistischen Kunstraubs gewidmet ist, die verfolgt und ermordet wurden, soll die bisherige Perspektive laut SKD-Generaldirektor Bernd Ebert durch die Kooperation mit kleineren Museen in Städten und ländlichen Regionen im Freistaat Sachsen erweitert werden. Durch diese Maßnahmen wollen die beteiligten Museen dem heutigen Erstarken von Antisemitismus und Rassismus entgegentreten. Darüber hinaus soll ein Arbeitskreis „Provenienzforschung – Demokratiebildung“ aus Akteuren der politischen Bildung sowie Kunst- und Kulturvermittler aufgebaut werden. Diese sollen sich über Schulungsformate vernetzen und daraus entwickelte Angebote in ihre jeweiligen Wirkungsfelder übertragen. Dabei rücken neben Kunstwerken auch alltäglichere Objekte in den Fokus, die während der NS-Zeit geraubt wurden. Als Partner bei diesen vielfältigen Aktivitäten wird das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg unterstützend tätig sein. |