K21 Global Art Award für Tadáskía  |  | Tadáskía erhält den K21 Global Art Award 2025 | |
Tadáskía hat den K21 Global Art Award 2025 gewonnen. Die 1993 in Rio de Janeiro geborene Künstlerin konnte sich gegen Sin Wai Kin, Simon Fujiwara, Hashel Al Lamki, Celia Hempton und Sallisa Rosa durchsetzen, die ebenfalls für den Ankaufspreis der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen nominiert waren. Der Direktor der Pinacoteca do Estado de São Paulo, Jochen Volz, schlug Tadáskía vor, die die Themen Veränderung und Selbstwahrnehmung behandelt und dabei vergessene afroamerikanische, übergeschlechtliche und kosmologische Erzählungen aufgreift. Volz begründete seine Nominierung: „Tadáskía erschafft Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen, die von mythischen Erzählungen über Verwandlung inspiriert sind und zugleich ihre Lebenserfahrungen als Schwarze Transfrau widerspiegeln. Organische Formen, abstrakte Elemente und das Motiv des Unendlichen prägen ihre Arbeiten, die sich mit Kreisläufen und dem stetigen Wandel in der Natur befassen. Tadáskías Werk zeichnet sich durch Frische und Mut aus.“
Im Rahmen des K21 Global Art Award wird Tadáskía für die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die Installation „brincando animada: travesti mariposa centopeia (animated play: travesti moth centipede)“ realisieren. Das Werk besteht aus einem frei an die Wand gemalten halbabstrakten Bild und neu geschaffenen Skulpturen aus Taboa-Schilf. „Es ist ein unerwartetes Geschenk, dass meine Arbeit – die ich meiner Mutter Elenice, die mit den Pflanzen und den Sternen sprach, und meinem Vater Aguinaldo, der mir Beständigkeit beigebracht hat, zu verdanken habe – an Orte jenseits des Vertrauten gelangen. Ich bin zutiefst dankbar und fühle mich geehrt, den dritten K21 Global Art Award zu erhalten. Es freut mich sehr, dass meine Zeichnungen in diesem anderen Teil der Welt lebendig werden“, so Tadáskía.
Zeichnungen bilden den Kern von Tadáskías Werk. Spuren von Pastell, Spray, Grafit und Kohle verwandeln sich in ihren Händen in lebendige Zeichen und fungieren als intimer Gestus, der zwischen verschiedenen Welten verbindet. Außerdem bestehen Tadáskías Skulpturen aus Taboa, einer schilfartigen Pflanze, die in afroindigenen Gemeinschaften Brasiliens traditionell als Baumaterial und Heilpflanze genutzt wird und das kulturelle Wissen der Vorfahren bewahrt.
Der K21 Global Art Award trägt zur Erweiterung der Sammlung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen bei. Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis steht für das kreative und nachhaltige Engagement der Förderer des Museums und ist mit einem wichtigen Neuerwerb für die Sammlung verbunden. Susanne Gaensheimer, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, gratulierte der Preisträgerin und erwähnte, dass die Auszeichnung dank der finanziellen Unterstützung der Freunde der Kunstsammlung und einer privaten Spenderin möglich wurde. Die Preisverleihung an Tadáskía findet am 9. Oktober im K21 statt. Bisher ging die Auszeichnung an die Südafrikanerin Senzeni Marasela und den Chinesen Wang Tuo. |