Daniel Lelong gestorben  |  | Der Galerist Daniel Lelong ist mit 91 Jahren in Paris gestorben | |
Der angesehene Galerist Daniel Lelong ist tot. Der Franzose, der enge Beziehungen zu Größen der Kunstwelt des 20. Jahrhunderts wie Francis Bacon, Alexander Calder, David Hockney oder Joan Miró unterhielt, starb in der vergangenen Woche nach schwerer Krankheit in Paris. Er wurde 91 Jahre alt. Das teilte die von ihm begründete Galerie Lelong & Co. mit. Der studierte Jurist arbeitete zunächst als Beamter beim Conseil d’État, ehe er 1961 den französischen Kunsthändler Aimé Maeght beim Aufbau der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence beriet und so mit der Kunstwelt in Kontakt kam. Nach der Eröffnung der Stiftung im Jahr 1964 quittierte Lelong den Staatsdienst und wechselte zur Galerie Maeght, wo er sich zunächst um die Verwaltung und die finanziellen Angelegenheiten kümmerte. Später übertrug ihm Maeght auch die Arbeit mit Künstler. Dabei lernte Lelong auch Marc Chagall, Eduardo Chillida, Jean Dubuffet oder Antoni Tàpies kennen.
Nach dem Tod Aimé Maeghts im Jahr 1981 übernahm Daniel Lelong zusammen mit Jean Frémon und Jacques Dupin den Direktorenposten der Galerie Maeght-Lelong. Nach einem langen Rechtsstreit musste er den Namen Maeght aber an den Sohn von Aimé Maeght abtreten und führte die Galerie ab 1987 nun unter seinem Namen weiter. Er erweiterte das Programm und stellte das Œuvre von Etel Adnan, Pierre Alechinsky, Louise Bourgeois, Günther Förg, Sarah Grilo, Jannis Kounellis, Jaume Plensa, Arnulf Rainer, Sean Scully, Kiki Smith, Barthélémy Toguo oder Fabienne Verdier in seinen Räumen vor. Mit der Eröffnung einer Dependance in New York und der Teilnahme an den weltweit wichtigsten Messen, wie der Art Basel an ihren verschiedenen Standorten, der TEFAF, der Art Brussels oder der Arco, erweiterte Lelong den Radius seiner Galerie auch räumlich. Außerdem engagierte er sich im Vorstand der Calder-Stiftung, veröffentlichte mehrere Bände des von seiner Tochter mitverfassten Werkverzeichnisses zu Joan Miró und arbeitete mit französischen Tennisverband zusammen, um das offizielle Plakat für die French Open durch einen Künstler gestalten zu lassen. Als Jacques Dupin 2012 starb, überließ Lelong den Vorsitz des Unternehmens Jean Frémon, der heute mit François Dournes und Patrice Cotensin die Geschicke der Galerie Lelong verantwortet. |