Hassliebe zwischen Kunst und Öffentlichkeit Vor eineinhalb Jahren wurden in Freiburg zwei Plastiken im öffentlichen Raum mit Farbe angemalt. Die Anwohner störten sich an der Verletzung und Nacktheit der Frauendarstellungen und malten den Figuren Höschen und BHs auf die Haut. In Emmendingen ließ sich kürzlich der Oberbürgermeister in der Arbeit „Das Gärtchen“ der Freiburger Künstlerin Annette Merkenthaler für das „Emmendinger Narreblatt“ fotografieren. Und die in Hamburg lebende Künstlerin Yutta Saftien wickelte eine Skulptur des bereits verstorbenen Künstlers Karl Bobek in gehäkeltes Blattwerk ein. In der Veranstaltungsreihe „Meetingpoint“ des Kunstvereins Freiburg geht es nicht nur um mit künstlerische, sondern auch gesellschaftsbezogene Themen wie Arbeitslosigkeit, Ausländerfragen oder auch Umgangsformen zwischen Kunst und Gesellschaft.
Der „Meetingpoint 25“ beschäftigt sich an kommenden Montag mit der Frage, was in der Kunst alles erlaubt ist. Kunst im öffentlichen Raum provoziert überall in der Welt Reaktionen. Nicht immer gehen diese für die Arbeiten glimpflich aus, zwischen Vandalismus und künstlerischem Kommentar scheint es viele Grauzonen unterschiedlicher Reaktionsmöglichkeiten zu geben. Was steckt dahinter? Wem gehört der öffentliche Raum? Brauchen Bürger und Bürgerinnen mehr Informationen? Wie gehen beide Seiten konstruktiv mit Kritik um? Was interessiert die Kunstschaffenden an öffentlichen Räumen und Orten? Über solche und andere Fragen werden die Podiumsteilnehmer vor dem Hintergrund der kürzlich stattgefundenen Übergriffe auf Kunst im öffentlichen Raum in Emmendingen angeregt diskutieren und versuchen, der Hassliebe zwischen Kunst und Öffentlichkeit auf die Spur zu kommen.
Der „Meetingpoint 25“, an dem sich die Künstlerinnen Celia Brown und Annette Merkenthaler, die Kunsthändlerin Brigitte Büdenhölzer, der Künstler Robert Schad und Fritz Kendel als Vorsitzender des Kulturkreises Emmendingen beteiligen, findet am 10. Mai um 20 Uhr im Café Plausch in der Lessingstraße 30 in Emmendingen statt. Weitere Informationen erteilt Jens Galler vom Kunstverein Freiburg: galler@kunstvereinfreiburg.de oder Telefon +49 (0)761 - 349 44. |